Melanchthon-Tage 2006

DAS PROGRAMM

Do 16. Feb. 2006, 19.00 Uhr   Prof. Dr. Werner F. Fleck (Erfurt)
  Sebastian Holzbrecher (Erfurt)

III. MELANCHTHON-TAGE

Vom 14.02. bis 17.02.2006

[pmg_download type=“pdf“ link=“https://downloads.gymnasiumgerstungen.de/archiv/flyer06.pdf“ titel=“Flyer 2006″]

 

CHANCEN UND MÖGLICHKEITEN DER GENTECHNIK

Eine Frage der Ethik?

Eine Veranstaltung des Bildungswerks Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. im Rahmen der Melanchthon-Tage am Gymnasium Gerstungen.

Auf kaum einem Gebiet erzielte die medizinisch-technische Forschung in den letzten Jahrzehnten so weitreichende Erfolge wie im Bereich der Gentechnik. Neue Medikamente und Impfstoffe werden entwickelt, Therapien gegen Erbkrankheiten, Krebs, Viruserkrankungen oder Stoffwechselstörungen verbessert. Für einst als unheilbar geltende Erkrankungen gibt es heute Hoffnung.

Wer den Fortschritt in der Gentechnik Revue passieren lässt und die medizinischen Möglichkeiten betrachtet, muss sich aber unweigerlich die Frage nach ethischen Bedenken stellen: Dürfen wir alles, was wir können? Ist es ein Eingriff in Gottes Schöpfung, wenn wir den Menschen „züchten“? Dürfen wir Embryonen nur für Forschungszwecke erzeugen und haben wir das Recht, ihnen die Stammzellen zu entnehmen, um sie anschließend zu töten? Und hinter all diesen Punkten steht die Frage, wann das Leben beginnt – mit der Zeugung, mit der Befruchtung, mit dem Heranwachsen des Embryos im Mutterleib oder doch erst mit der Geburt? Und ab wann stehen diesem Lebewesen Rechte zu?

Mit Prof. Dr. Werner F. Fleck beschäftigt sich ein führender Wissenschaftler im Bereich der Gentechnik sowohl mit dem medizinisch-technischen Fortschritt als auch mit den ethischen Bedenken. Er verknüpft ‚Genetik‘ mit ‚Gen-Ethik‘.

Der frühere Abteilungsleiter Mikrobielle Infektionsbiologie am Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung e.V. Jena, einem der bedeutendsten Zentren der biotechnologischen Forschung Deutschlands, und Hochschullehrer an der Friedrich-Schiller-Universität Jena lässt in seinen Vortrag neueste Forschungsergebnisse einfließen und konzentriert sich auf vier Fragenkomplexe:

  1. „Humanes Ersatzteillager“ durch nichtreproduktives („therapeutisches“) Klonen von Embryonen?
  2. „Menschenzucht“ durch klonierte transgene Menschen?
  3. „Perfektes Leben“ durch genetisch selektierten Nachwuchs? (Präimplantationsdiagnostik)
  4. Der „gläserne Mensch“ durch Gen-Chip-Technologie (Gen-Tests)?

überdies setzt sich der Referent mit Anwendungsbereichen gentechnologischer Forschungen auseinander (z.B. Nanotechnologie).