Segeltörn Holland 2009

Am Sonntag dem 13. September ging es los, morgens halb 10 in Gerstungen.
Um schon im Voraus einiges über das Ijsselmeer zu erfahren, wurden auf der
Fahrt Vorträge gehalten, bei denen aber eh kaum jemand zuhörte, da alle
schon längst gedanklich auf unserem Segelboot waren.

Gegen 15 Uhr dann hatten wir erst einmal 2 Stunden Aufenthalt in
Amsterdam, bevor wir zu unserem Start- und Zielhafen in Monnickendam
weiterfuhren. Am Abend konnten wir endlich unsere lang ersehnte
„Chateauroux“ besichtigen und beziehen. Nachdem die Lehrer uns noch
einmal belehrten, hatten sich alle noch eine Menge zu erzählen. Doch schon
bald gingen alle ins Bett, um frisch und munter in den nächsten Tag zu starten.
Montagmorgen um 8 Uhr kam der Schrecken namens Herr Fuchs durch die
Gänge und weckte uns mit den sanften Worten „Guten Morgen, aufstehen!
Schönes Wetter draußen, 24°C und die Sonne scheint… Frühsport!“ Und der
Morgen war schon dahin. Wir joggten eine Runde durch Monnickendam,
aber konnten danach endlich das herbeigesehnte Frühstück genießen. Um
9.30 Uhr machten wir uns mit dem Skipper und der Matrosin des Schiffes
endlich bekannt. Beide erklärten uns einiges zur „Chateauroux“ und dann
ging es endlich los. Wir legten das erste Mal ab und fuhren hinaus aufs Meer.
Jeder war sehr fasziniert, als es ans Segel setzen ging. Für schwache Leute ist
das wirklich nichts. Unser Zielort dieses Tages war Enkhuizen. Auf dem Weg
dorthin wurden wir die ganze Zeit über mit der starken Neigung des Schiffes
bis zu 15° konfrontiert.
Unsere 4 Kochfeen konnten uns nicht einmal ein Mittagessen zaubern. Einige
hatten Probleme wegen der Schräglage, aber niemand wurde richtig
seekrank. Als wir dann endlich in Enkhuizen ankamen, konnte man entweder
die Stadt erkunden oder sich auf dem Schiff beschäftigen. Am Abend hielten
sich alle in unserem gemütlichen Aufenthaltsraum auf und redeten über den
Tag bis alle mit Vorfreude auf den nächsten Tag ins Bett gingen.
Wie schon am Vortag weckte uns Herr Fuchs am Dienstag mit seinen
gewohnten Worten und wir gingen am Hafen von Enkhuizen joggen. Diesmal
kamen viele Mädchen wegen des Tempos von Herrn Fuchs nicht hinterher
und kürzten ab. Trotzdem konnten die Mädchen wie immer zuerst duschen
gehen, während die Jungs noch ein paar Aufwärmübungen machen durften.
Nach dem Frühstück machte sich wieder Aufbruchsstimmung breit. Wir
verließen den Hafen und setzten die Segel.
Danach konnten wir uns z.B. auf dem Deck sonnen, schlafen oder uns einfach
nur unterhalten, bis irgendwann die Stimme des Skippers ertönte, dass wir die
Segel einholen sollen, da wir durch eine Schleuse ins Wattenmeer fahren
mussten. Fast alle halfen, wo sie nur konnten. Nach der Schleuse durften alle
wieder die Segel setzen. Abends erreichten wir dann die Westfriesische Insel
Texel. Wir legten als 2. Schiff an einem anderen an und einige schlossen am
späten Abend Kontakt mit dem Nachbarboot. Andere unterhielten sich im
Aufenthaltsraum mit Spielen wie „Lügenmäxchen“ oder redeten einfach nur.
Gegen halb 1 waren dann auch die Letzten im Bett, um für die geplante
Radtour am nächsten Morgen fit zu sein.
Am Mittwochmorgen wollte uns Herr Fuchs wieder damit überzeugen, dass es
24°C seien. Keiner ahnte, dass es diesmal stimmte und kurz nach dem
Aufstehen machten wir uns auf den Weg zum Fahrradverleih. Diese Art von
Frühsport kam vor allem bei den Mädchen um einiges besser an als das
Joggen an den Tagen zuvor.
Das Ziel war eine Seehundauffangstation, zu der wir etwa 1½ Stunden Fahrzeit
benötigten. Wir hatten zwar dort nur eine halbe Stunde Aufenthalt, trotzdem
war es einfach schön, die Robben dort zu beobachten, auch, wenn einige
blind oder abgemagert waren. Der Rückweg stellte sich für viele als reinste
Anstrengung heraus. Der Grund dafür war der starke Gegenwind, den wir mit
den Fahrrädern, die keine Gänge besaßen, hatten. Völlig geschafft und aus
der Puste erreichten wir gegen Mittag wieder den Hafen.
Überraschenderweise hatten 2 Mädchen, die wegen gesundheitlichen
Problemen dageblieben sind, schon das Mittag fertig, worauf sich jeder
gefreut hat. Nachdem dann auch der Abwasch- und Tischdienst fertig war,
brachen wir wieder auf. Außerhalb des Hafens setzten wir, wie jeden Tag, die
Segel. An diesem Tag war nur eine kurze Route nach Medenblik geplant. Wir
falteten die Segel zusammen, als wir dann den Hafen Medenbliks erreichten
und legten auch dort wieder als 2. Schiff an. Nach dem Abendessen konnte
sich jeder den Abend frei gestalten. Als auch die Lehrer nach der
vereinbarten Zeit mal wieder zum Schiff zurückkehrten, spielten einige mit
Herrn Fuchs und Frau Fischer eine Runde „Activity“. Natürlich gewannen die
Mädchen, wer denn sonst? Andere, die nicht mitgemacht haben, suchten
verzweifelt Empfang für ihr Handy. Als das nicht funktionieren wollte, gingen
diese dann auch langsam ins Bett und hatten große Hoffnungen auf den
nächsten Tag.
Der nächste Morgen war für alle ein herrlicher Morgen. Der Frühsport fiel aus,
da Herr Fuchs keine geeignete Strecke zum Joggen gefunden hatte.
Außerdem litten zu viele noch unter dem Muskelkater von der Radtour am
Vortag. Sogar frische Brötchen gab es an diesem Morgen. Nach dem
ausgiebigen Frühstück konnten einige noch einmal Medenblik besichtigen,
bevor wir um 11 Uhr ablegten. 2 Stunden war Hoorn, unser Ziel des Tages,
eigentlich entfernt. Auf Grund des extrem schwachen Windes, kamen wir
jedoch kaum voran und benötigten 5-6 Stunden. In Hoorn angekommen,
hatten wir dann 2 Stunden Freizeit, die viele nutzten, um Reisesouvenirs für zu
Hause zu besorgen. Um 19 Uhr mussten sich wieder alle auf dem Schiff
befinden, da wir ablegen wollten. Wir fuhren aufs Meer hinaus und wollten die
letzte Nacht auch dort verbringen. So warfen wir irgendwo vor
Monnickendam im Meer den Anker und dort blieben wir über Nacht.
Gegen 20 Uhr war die letzte Versammlung mit allen Lehrern. Sie fragten uns,
was wir überhaupt gelernt haben, außer dem Schlafen und dem Essen. Gute
Frage! Mithilfe von Frau Fischers physikalischem Wissen und Herr Glocks
geschichtlich-geografischem Wissen klärten wir einige Dinge genau auf und
wussten danach wirklich über einiges Bescheid. Viele werden es aber sowieso
schon wieder vergessen haben. Die meisten verbrachten den Abend
zusammen auf Deck, unterhielten sich, hatten Spaß und machten einfach
noch einmal gute Stimmung, bevor es dann am nächsten Morgen leider
schon wieder nach Hause ging.
Freitagmorgen um 6 Uhr hieß es dann Aufstehen. Wieder wurden wir mit Herr
Fuchs’ wohlklingender Stimme geweckt, jedoch war keiner begeistert, denn
Aufräumen, Putzen, Packen und Kloreinigung war angesagt. Die Aufgaben
wurden während dem Frühstück verteilt. 2 Schüler allerdings hatten dann
gerade von ihrem Pech mit der Kloreinigung erfahren. Nichts desto trotz
erledigte jeder seine Aufgaben sorgfältig, so dass wir gegen halb 9 unser
Gepäck in den Bus räumen konnten und um 10 nach 9 Uhr starteten. Die
Heimfahrt war ruhig und schläfrig, bis Herr Glock die Studienfahrt in einem
selbstgeschriebenem Gedicht zusammenfasste. Seitdem wussten wir alle –
„mit Fuchs reisen, das war schlau!“