Hodie iam vivere serum est: Ille sapit, quisquis vixit heri.
„Heute zu leben ist schon zu spät, der weise Mann hat gestern schon gelebt.“
(Martial) – certamen Thuringiae MMIXX
Sehr alte und äußerst tiefsinnige Texte beschäftigten die besten Schülerinnen und Schüler während des diesjährigen landesweiten Lateinwettbewerbs, der an verschiedenen Schulen – unter diesen am Philipp-Melanchthon-Gymnasium Gerstungen – durchgeführt wurde.
Während die „Mini-certamisten“ der Klasse 6 ein breites Allgemeinwissen zeigen mussten, übersetzten Schüler der Klassen 8, 10 und der Oberstufe verschiedene Texte aus der lateinischen Sprache und interpretierten zweisprachige Texte: Zum Beispiel schreibt Plinius in einem Brief Gedanken über das Kranksein nieder und dass man alle Missgunst und Gier in diesem Zustand vergisst, ein Ideal, das man doch auch gesund erreichen sollte. Martial erinnert daran, seine Zeit zum Leben zu nutzen, und zwar nicht erst heute, sondern bereits gestern. Klingt das veraltet?
Nun sind alle Klausuren korrigiert, die Jury tagte und legte die Siegerreihe fest. Das Philipp-Melanchthon-Gymnasium beglückwünscht Lucy Salamann aus Klasse 10 und Niklas Bovel aus der Oberstufe zur sehr erfolgreichen Teilnahme. Beide wurden im Erfurter Augustinerkloster in festlichem Rahmen unter den Siegern ihrer Altersstufe geehrt. Im Festvortrag von Prof. Brodersen wurde der Kanon der sieben/acht/neun (oder wie viele gibt es?) Weltwunder thematisiert.
Mit dem Sieg im Übersetzungswettstreit ist die Qualifizierung verbunden, an der zweiten Stufe teilzunehmen, bei der attraktive Preise winken.
Herzlichen Glückwunsch, Lucy und Niklas!
S. Meincke-Krause,
Lateinlehrerin und Verantwortliche für das Certamen Thuringiae