Ferien mit Freunden in Kaliningrad

 Reiseerinnerungen von Ansgar Sichler

Die Ferienzeit rückt näher – Erinnerungen an unseren Urlaub in Moskau und Kaliningrad im vorigen Jahr werden wach! Ein paar Eindrücke möchte ich hier wiedergeben.Auf_Roten_Platz_Moskau

Wie ich gehört habe, wird im September der nächste Schüleraustausch des PMG mit der Schule Nr.30 in Kaliningrad stattfinden. Dabei können echte Freundschaften entstehen, die auch nach der Schulzeit noch gepflegt werden und die mit gegenseitigen Besuchen verbunden sind.

Moskau

Im Sommer des vergangenen Jahres unternahmen Ute Steiner (Abi 2009) und ich, Ansgar Sichler (Abi 2010), eine Reise nach Russland, um unsere während des Schüleraustausches 2007/08 bzw. 2008/09 gewonnenen Freunde Vladislav und Katja in Kaliningrad zu besuchen.

Aufgrund der Flugroute von Frankfurt über Moskau und St. Petersburg machten wir jedoch erst einmal Halt in Moskau, um die Hauptstadt Russlands, über die wir schon so viel gehört hatten, näher kennen zu lernen.

Basilius_KathedraleSchon aus der Luft sahen wir die zahlreichen goldenen Kuppeln der vielen Kirchen der Stadt. Wir konnten kaum die Landung erwarten, um endlich die Stadt erkunden zu können. Die Zollkontrolle verlief ohne Schwierigkeiten, und wir konnten uns in das Getümmel des Flughafens stürzen. Nachdem wir die anfänglichen

Orientierungsprobleme überwunden hatten, kauften wir uns Tickets für den Schnellzug ins Zentrum. Es dauerte auch nicht lange, bis wir an einem der vielen Bahnhöfe der Stadt ankamen. Um zu unserem Hotel zu gelangen, mussten wir noch ein Stück mit der Metro zurücklegen. Ein besonderes Erlebnis war, als wir am Rand der Rolltreppe standen und in die Tiefe schauten. Immerhin war die Rolltreppe fast 80 Meter lang. Aber als wir unten in der Station ankamen, wurden wir für unseren Wagemut, in die Tiefe zu fahren, belohnt. Wenn wir nicht gewusst hätten, dass wir in einer U-Bahnstation waren, hätten wir vermutet, in einem Palast zu stehen. An der Decke hingen Kronleuchter, und die Wände waren mit Marmor verkleidet. Und das ist bei weitem keine Ausnahme. Jede U-Bahnstation, durch die wir kamen, war ein kleines Erlebnis, denn eine war schöner als die andere.

Nach der Ankunft im Hotel starteten wir auf der Stelle unsere Erkundungstour, denn wir wollten noch am Abend den Roten Platz mit der Basilius- Kathedrale, dem Kreml und dem bekannten Kaufhaus GUM gesehen haben. Wir verließen die U-Bahnstation im Zentrum und liefen prompt in die falsche Richtung, sodass wir das Bolschoi-Theater bewundern konnten. Auf dem Weg zum Roten Platz kamen wir am Haus der Duma und am Historischen Museum, zwei beeindruckenden Gebäuden, vorbei.

Auf einmal, als wir eine kleine Anhöhe zum Roten Platz passierten, lag die Basilius- Kathedrale im Licht des Sonnenuntergangs vor uns. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als wir den Platz erreichten. Vor uns lag die Kathedrale, rechts von uns der majestätische Kreml. Wir befanden uns inmitten einer der bedeutendsten Metropolen der Welt. Natürlich hielten wir das alles fotografisch fest und machten uns dann auf den Weg zurück zum Hotel, um uns von den Anstrengungen des Tages zu erholen.

Am nächsten Morgen standen wir bereits früh auf, denn wir wollten nichts verpassen und viel sehen. Unser erstes Ziel war natürlich die Basilius-Kathedrale. Im Inneren erforschten wir die prunkvollen Räume, zwängten uns durch die engen Flure und lauschten dem wunderbaren Gesang vierer Sänger.

Weiter ging es in den Kreml. Dort besichtigten wir die vielen Kirchen und bewunderten die Palastgebäude der Festung. Natürlich sollte auf unserem Weg auch die „Fußgängerzone“, der Arbat, liegen. Wir gingen durch die Straße, lauschten den zahlreichen Musikern und schauten den Malern bei ihrer Arbeit über die Schulter. Dann suchten wir uns eine Möglichkeit zum Mittagessen.Die Auswahl an Restaurants und Imbissstuben war gigantisch

Fastfood_russisch

 

Zum Abschluss des Tages gingen wir nochmals zum Bolschoi-Theater, erfrischten uns in dem Brunnen davor und genossen die Sonne. Da der Abend noch jung war und wir noch etwas sehen wollten, begaben wir uns in den Garten des Kremls und legten uns dort auf die Wiese, zwischen die anderen Sonnenanbeter.

Am nächsten Tag mussten wir schon wieder zum Flughafen aufbrechen, denn unser eigentliches Ziel, Kaliningrad, lag ja noch vor uns. Die Flugroute führte uns zunächst nach St. Petersburg, doch leider blieb uns nicht genug Zeit, um die Stadt zu besuchen. Am späten Nachmittag landeten wir in Kaliningrad.

Bolschoj_Theater

 

Kaliningrad

Am Flughafen wurden wir schon sehnsüchtig von unseren Freunden erwartet. Wir wurden sehr herzlich begrüßt und in den Gastfamilien willkommen geheißen. In den Wohnungen unserer Freunde wurden wir, wie es in Russland üblich ist, mit

einem umfangreichen Essen empfangen, und jeder wollte erst einmal Neuigkeiten austauschen.

Leider trennten sich die Wege von Ute und mir, denn unsere Gastgeber hatten unterschiedliche Pläne mit uns. So feierte Ute mit Katjas Familie Geburtstag im engsten Kreis und machte Urlaub in der Datsche der Familie.

Kaufhaus_GUM

Ich fuhr mit den Lobanovs oft an den Ostseestrand und auf die Kurische Nehrung.

Zu unseren Unternehmungen gehörte aber auch, Freunde, die wir während des Austausches kennen gelernt hatten, wieder zu treffen und in der Stadt die Orte zu erkunden, für die während der Austauschwoche keine Zeit gewesen war.

So besuchten wir zum Beispiel den Zoo und eine der vielen Bierbars.

Eine ganz besondere „Neuerung“ ist der kürzlich eröffnete erste McDonalds der Stadt.

Leider ging der Urlaub viel zu schnell vorbei, und die Zeit, die wir mit unseren Freunden verbringen konnten, war wieder viel zu kurz.

 

Es ist jedes Mal etwas Besonderes, sie zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Deswegen haben wir auch viel Kontakt, schreiben einander oft und chatten.

Ich weiß nicht, ob Ute und ich „einfach so“ auf die Idee gekommen wären, Urlaub in Russland zu machen – wohl eher nicht.

Hat man aber Freunde und Bekannte dort, bekommt man Lust auf so ein

„Abenteuer“.

Der Schüleraustausch war eine wertvolle Erfahrung für uns alle, und wir haben tolle Freunde gefunden. Außerdem hat der Austausch das Interesse an der Sprache vertieft und uns die Angst genommen, auf so fremde Kulturen zuzugehen. Deswegen würden wir auch jederzeit wieder nach Russland reisen, ohne Bedenken zu haben, nicht verstanden zu werden und verloren zu sein. Schließlich gibt es in diesem großen Land noch eine Menge zu entdecken.

Mit_Lobanovs_in_Baltijsk Ostseestrand

Auf alle Fälle wünschen wir den Schülern, die im Herbst nach Kaliningrad reisen (und die wir ein bisschen beneiden, weil wir diesmal nicht mitkönnen),

eine erlebnisreiche Zeit, interessante Erfahrungen und viel Spaß mit den Austauschpartnern! Genießt die russische Gastfreundschaft und grüßt bitte die Lehrer/innen der Schule Nr.30 von uns!

«Счастливого пути!»

Ansgar Sichler