Im Deutschunterricht bearbeitete die Klasse 7S mit Frau Köppe verschiedene Balladen und hier das Ergebnis.
{slide=von Marina Peters und Louisa Taubert, nach Theodor Fontane}
John Maynard
John Maynard!
„Wer ist John Maynard?“
„John Maynard war unser Saubermann,
Aus hielt er, bis er das Staubtuch gewann,
Er hat uns gerettet, er trägt die Kron,
Er putzte für uns, unsre Liebe sein Lohn.
John Maynard.“
Der Lappen fliegt über den Boden weg,
Staub fliegt um das Tuch wie Teile vom
Fleck;
Von der Küche fliegt er bis Waterflow –
Die Gäste aber sind frei und froh,
Und die Besucher mit Kindern und Fraun,
Im Tageslicht schon das Fleck erschaun,
Und plaudernd an John Maynard heran:
„Gib alles! Wie lang noch, Saubermann?“
Der schaut nach vorn und schaut in die Rund:
„Noch zwanzig Minuten…Viertel Stund.“
Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei –
Da schreit’ s aus dem Badraum her wie Brei,
„Schimmel!“ war es, was da klang,
Ein Keim aus Wanne und Dusche drang,
Ein Keim, dann Pilze jauchzend froh,
Und noch fünfzehn Minuten bis Waterflow.
Und die Besucher, bunt gemengt,
Am Türgriff stehn sie zusammengedrängt,
Am Türgriff vorn ist noch Duft und Licht,
An der Dusche aber lagert sich’ s dicht,
Und ein Jammern wird laut: „Wo sind sie? Wo?“
Und noch zehn Minuten bis Waterflow. –
Der Staubwind wächst, doch die Keimwolke steht,
Die Hausfrau nach dem Putzmann späht,
Sie sieht nicht mehr ihren Saubermann,
Aber durch’ s Fernrohr fragt sie an:
„Noch da John Maynard?“
„Ja Frau. Ich bin!“
„Auf den Staub! In die Keime!“
„Ich halte drauf hin.“
Und das Gastvolk jubelt: „Halt aus! Hallo!“
Und noch fünf Minuten bis Waterflow. – –
„Noch da, John Maynard?“ Und wimmernd schallt’ s
Mit nach Luft ringender Stimme: „Ja, Frau, ich halt’ s!“
Und in die Keime, was Seife, was Dreck,
Jagt er die Tücher mitten ins Fleck.
Soll Reinheit kommen, so kommt sie nur so.
Rettung: der Duft von Waterflow!
Der Keim geborgen. Der Staub verweht.
Gesäubert alles. Alles verweht.
Alle Keime gehn; ihre Körper schwelln
Himmelan aus Türen und Lamelln,
Ein Weinen und Schreien, sonst schweigt die Luft,
Ein Dienst nur, der heute verpufft:
Zehntausend folgen oder mehr,
Und kein Keim im Zuge, der tränenleer.
Sie verlassen das Bad in Blumenduft,
Mit Blumen verlassen sie die Gruft,
Und mit goldener Schrift in das Tuch hinein
Schreibt die Frau ihren Dankspruch ein:
„Hier schaffte John Maynard! Im Hof und Heim
Hielt er das Tuch fest gegen den Keim,
Er hat uns gerettet, er trägt die Kron,
Er putzte für uns, unsre Liebe sein Lohn.
John Maynard.“
von Marina Peters und Louisa Taubert, nach Theodor Fontane
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{slide=Linda Bach, Sophie Sladko, Kl. 7S}
Die Wäschekönigin
(Linda Bach, Sophie Sladko, Kl. 7S)
Wer reitet so spät durch Schnee und Flocke?
Es ist der Vater mit seiner Socke.
Er hat die Socke wohl am Fuß,
Er trägt sie sicher, sie ist voll Ruß.
Meine Socke, was birgst du so bang dein’ Gestank?
Siehst Vater, nicht die Wäschebank?
Die Wäschebank mit Wasser und Seif?
Meine Socke, es ist ein Nebelstreif.
Du liebe Socke, komm geh mit mir!
Die Wäsche, die ruft nach dir!
Manch bunte Wäsche ist in dem Raum,
Meine Maschine hat tollen Schaum.
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was die Wäsche mir leise verspricht?
Sei ruhig, bleibe ruhig, meine Socke;
Im großen Felde kräht der Gockel.
„Willst, feine Socke, du mit mir gehen?
Meine Leinen sollen dich trocknen schön;
Meine Leinen halten die Wäsche fein
Und seifen und waschen und trocknen dich ein.“
Mein Vater, mein Vater, siehst du nicht am Mast
Wäscheleinen am morschen Ast?
Meine Socke, meine Socke, ich seh’ sie schweben-
Es sind die weißen Spinnenweben.
,, Ich rieche dich, mich reizen deine Maschen ;
Und bist du nicht willig, so muss ich dich waschen.“
Mein Vater, mein Vater, jetzt kommt sie ´ran!
Die Wäsche kommt mit Wasser und Seife an!
Dem Vater grauset ´s, er bekommt einen Schock.
Er trägt am Fuß die dreckige Sock´,
Erreicht das Schiff mit Bug und Leck,
an seinem Fuß die Socke war weg.
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{slide= Julian Weichert, Leonhard Fleischer }
1.) John Maynard!
„Wer ist John Maynard?“
„John Maynard war unser Kellnersmann,
Aus hielt er, bis er die Kunden gewann,
Er hat uns bedient, er trägt die Kron`,
Er starb für uns, unser Trinkgeld sein Lohn.
John Maynard.“
2.) Die „Schwalbe“ fliegt über den Eriesee,
Wein schäumt um’s Tablett wie Flocken von
Schnee;
Von Detroit fliegt sie nach Buffalo-
Die Mägen sind noch leer, aber froh,
Und die Passagiere mit Kindern und Frauen
Im Dämmerlicht schon den Kellner schau’n.
Und plaudernd an John Maynard heran
Tritt alles: „ Was gibt´s heut`, Kellnersmann?“
Der schaut auf`s Tablett, und schaut in die Rund:
„Kalbssteak a la Kellnersmann… in einer halben Stund.“
3.) Alle Mägen sind leer, alle Mägen sind frei-
Da klingt’s aus der Kombüse her wie Schrei,
„Hummer!“ war es, was da klang,
Ein Heer aus Kajüt und Luke drang,
Ein Heer, dann Befall riesengro`,
Und noch zwanzig Minuten bis Buffalo.
4.) Und die Passagiere bunt gemengt,
Am Promitisch steh’n sie zusammengedrängt,
Am Promitisch vorn ist noch Luft und Licht,
An der Kombüse aber lagert sich’s dicht,
Und ein Jammern wird laut: „Wann gibt’s Essen? Wo?“
Und noch fünfzehn Minuten bis Buffalo.
5.) Der Befall wächst, doch alles steht,
Der Kapitän nach der Kombüse späht,
Er sieht nicht mehr seinen Kellnersmann,
Doch durch’s Sprachrohr fragt er an:
„Noch da, John Maynard?
„Ja, Herr. Ich bin.“
„Das Essen! Auf den Tisch!“
„Ich arbeite drauf hin.“
Und das Schiffsvolk jubelt: „Mach hin! Hallo!“
Und noch zehn Minuten bis Buffalo.
6.) „Schon fertig, John Maynard?“ Und Antwort
schallt’s mit ersterbender Stimme: „In der Hand, ich
halt`s!
Und auf dem Weg, sieht aus wie Schein,
Greift ein Hummer ihm in den Hals hinein.
Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so.
Rettung: der Strand von Buffalo!
7.) Das Schiff geborsten. Das Hummerheer verspeist.
Satt fast alle. Nur EINER fehlt, der John Maynard
heißt.
8.) Alle Glocken geh’n, ihre Töne schwell’n,
Himmelan aus Kirchen und Kapelln.
Ein Klingen und ein Läuten, sonst schweigt die Stadt,
Einen Dienst nur, den sie heute hat,
Zehntausend folgen oder mehr,
Und kein Aug` im Zuge, das tränenleer.
9.) Sie lassen den Sarg in Blumen hinab,
Mit Blumen schließen sie das Grab,
Und in goldener Schrift in den Marmorstein
Schreibt die Stadt ihren Dankspruch ein:
„Hier ruht John Maynard!
In Chaos und Schand
Hielt er das Essen fest in der Hand,
Er hat uns bedient, er trägt die Kron,
Er starb für uns, unser Trinkgeld sein Lohn.
JOHN MAYNARD.
Julian Weichert, Leonhard Fleischer
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