Reisebericht Sizilien 2008

Plötzlich, allgemeines Kofferverstauen. Ja, Abendkleid, High-Heels, all dies muss doch mit, wenn man sich in das Land des guten Essens und der stilvollen Auftritte begibt. Im Wissen den Bus ohne Schlagseite beladen und alles im Koffer zu haben folgt der große Abschied : „Mach’s gut, lass was von dir hören, pass auf dich auf.“ oder ,,Bleib doch gleich da‘‘.
Dann, endlich, die Abfahrt. 22 atemberaubende Stunden der tollsten Busfahrt liegen vor uns. 1500 Kilometer Straße wollen befahren werden. Welch Weg, welch Ziel.


Die anfänglich gute Stimmung nahm trotz der teilweise sehr ausgefallenen Sitzhaltungen nicht ab. Auf den besonderen Genuss das Oktoberfest-Riesenrad zu sehen kamen wir auch, wenn auch nur aus einigen Kilometern Entfernung. Ein besonderes Highlight stellte natürlich die Allianzarena dar. Alle Bayern-Fans hingen förmlich an der Scheibe. Aber auch andere hingen an diesen Scheiben, sabbernd und in Gedanken schon längst in Sizilien.
Die schwere Bergetappe über den Brenner stand nun an. Doch uns ging immer noch nicht die Luft aus. Mit gewohnt guter Stimmung besuchten wir die Einrichtung einer Fastfood-Kette, die wir aus werbetechnischen Gründen hier nicht
nennen wollen, und stärkten uns zunächst. Die Reisegruppe aus der Schweiz, welche offensichtlich vom Oktoberfest kam, bereicherte den kleinen Snack. Vor allem ein junger Mann jener Gruppe glänzte durch das Nichtvorhandensein seines Gleichgewichtssinnes, kurz, er war sturzbetrunken. Leicht torkelnd verließ er nach einer halben Stunde das Restaurant.
Gegen 6.00 Uhr morgens überfuhren wir dann die italienische Landesgrenze und hielten Einzug in „Bella Italia“. Zuvor jedoch fiel es unserem selbsternannten Buspfarrer Andre ein, ein Morgengebet zu sprechen. Die Begeisterung kannte nun keine Grenzen mehr.
Die anfänglich hügelige Landschaft wurde immer mehr zu einem stark ausgeprägten Berg-und-Tal-Relief. Entweder man überfuhr eine Brücke oder man durchfuhr einen Tunnel. Der erste Stop auf italienischem Boden ließ nicht lange auf sich warten. Die Morgentoilette verrichtet, versuchte man dann, einen Cappucino zu bestellen. Ein ratloser Blick zu Herrn Krause wurde mit der Aussage, „Probier’s doch mal mit Latein“, beantwortet. Aber warum Latein sprechen? Der
Herrgott selbst schenkte uns doch je zwei Füße und zwei Arme zur Verständigung. Mit Achen und Krachen kam man so zu seinem koffeinhaltigen Heißgetränk.
Um 16.00 Uhr kamen wir dann in Sperlonga an. Diese archäologische Stätte liegt direkt am Meer und am Rand einer Bucht. Ein wundervolles Panorama eröffnete sich uns. Aber wir waren ja nicht zum Wasserglotzen da. Die Nacht noch in den Knochen und in ein wenig verschwitzter Kleidung musste man nun seinen Verstand ein wenig gebrauchen, was natürlich kein Problem für die Schüler, welche alle samt rund um informiert waren, darstellte. In Sperlonga nämlich befindet sich eine Sammlung von Marmorfiguren, die die gesamte Odyssee wiedergibt. Jene auf künstlerische
Besonderheiten zu untersuchen und dies auch noch aufzuschreiben kostete den letzten Nerv. Das Museum verlassend betraten wir die Grundmauern einer alten, tiberischen Villa.
Eine eindrucksvolle Größe hatte jene einst besessen. Unser eigentliches Ziel war aber die Grotte. In jener soll Tiberius, ein römischer Kaiser, einst gespeist haben. Jedes seiner Essen war gleichzeitig ein symbolischer Akt, denn die Figurenkonstellation, die sich einst hinter bzw. über ihm befand, verlieh ihm einen hohen Status. Die Statuen reichten von Ganymed, dem Mundschenk der Götter, über Polyphem, den menschenfressenden Zyklopen, bis hin zu Odysseus und Achilles, die gemeinsam Troja eroberten.
Eindruck hinterließ dies alle Mal, aber unsere Geduld war allmählich am Ende.
Dann endlich gegen 17.00 Uhr erreichten wir Castel Volturno, einen kleinen Ort südlich von Neapel. Endlich raus aus den verschwitzten Klamotten. Den Sonnenuntergang betrachtend machte man sich dann auf die Suche nach etwas Essbarem. Wie praktisch doch ein Restaurant direkt neben dem Hotel ist. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis schien es in Italien zu geben, denn die große Pizza für 7,00 € entpuppte sich als wagenradtauglich. Ein Durchmesser von fast 70 cm !!! Doch dies war nicht die einzige Überraschung. Es gab auch jemanden der es wissen wollte.
„A bere ? “, fragte der Kellner mit den straff nach hinten gebundenen Haaren. „Vino rosso, grande“, kam es wie aus der Pistole geschossen. „Du weist, was du dir gerade bestellt hast“, war die berechtigte Frage. Kurzerhand kam dann auch schon der ¾ Liter Rotwein. Blumig im Abgang, voll im Geschmack und Lust auf mehr machend. Der Trinkende sollte an diesem Abend sehr gut schlafen können.
Vorher jedoch hielt man noch ein wenig Smalltalk bis zur Zimmerkontrolle um 11.00 h. Die folgende Nacht war eine Wohltat für Körper, Geist und Seele.

Der nächste Tag jedoch nicht. 7.00 Uhr Frühstück und ungefähr eine Stunde Zeit, um den Koffer neu zu packen. Der Hinweis von Herrn Krause, er habe zu spät Kommende in Rom schon hinter dem Bus hinterherrennen sehen (man blicke auf Michael), bewahrheitete sich jedoch nicht.
Tagesziel war Capo d’Orlando ein netter kleiner Ort in Nordsizilien. Doch bis dahin waren es 10 Stunden Busfahrt. Nun ja die Sitzhaltung schon gewohnt und mit neuer Kraft gingen wir diese Herausforderung an. Vorbei am Vesuv, der einst Pompeij verschüttete, die selbige Ausgrabungsstätte passierend folgten wir dem Straßenverlauf, der bedrohlich frei schwebend von Brücke zu Brücke führte. Das Meer die ganze Zeit im Blick ging die Fahrt immer weiter südlich. Doch die eintönige Reise sollte durch etwas Abwechslung unterbrochen werden. Gegen 15.45 Uhr befanden wir uns auf der Fähre nach Messina. Sizilianische Luft strömte uns das erste Mal um die Nase. Ein nicht mehr ganz so neues Schiff ließ uns an Odysseus und seinen Kampf mit Skylla und Charybdis denken, denen er vor fast 2000 Jahren hier begegnet sein muss. Doch wohlbehalten erreichten wir die andere Seite. „Geschafft, wir sind auf Sizilien”, ein Aufatmen ging durch den Bus. Ein Ende des Sitzens war nun in Sicht.
Jenes ließ nicht lang auf sich warten. Um 18.00 Uhr konnten wir unsere Zimmer im Hotel
„La Meridiana” beziehen. Ein Bad im hauseigenen Pool wirkte erfrischend im wahrsten Sinne des Wortes. Eine, linde ausgedrückt, relativ niedrige Wassertemperatur rüttelte den einen oder anderen wach. Wasserscheue Mitreisende wurden dabei mit größter Vorsicht und unter Beachtung der Menschen-und Bürgerrechte in das Wasser begleitet. Das relativ geräumige Hotel, wo jedes unserer Zimmer einen Balkon besaß, hatte viele schöne Seiten. Doch einen entscheidenden Nachteil gab es auch : Nicht ein einziges Restaurant in erreichbarer Nähe. Improvisation war nun gefragt. Kurzerhand gab es zum Abendessen Bockwurst aus der Busküche. „Rustikal fatal !!!”
Die folgenden Stunden sollten viel Spaß mit sich bringen. Nach dem Zimmerrundgang traf man sich auf einem Balkon und feierte erst einmal die Studienfahrt. Die angemessene Lautstärke veranlasste unseren „Chèfe” zu einem Anschiss.
Ja, wir waren wirklich muksmäuschenstill. Außerdem brachte es jemand fertig mit dem Arm voller Bierflaschen durch das Foyer zu laufen. Leider viel eine zu Boden und zerbrach hörbar. Wie sehr müssen uns die Italiener jetzt lieben. Wir waren ja so ruhig, zuvorkommend und hilfsbereit. Ganz anders als Daheim.

Das Frühstück am Dienstag war gut aber eigentlich zu früh. Vielleicht lag das auch daran, dass die Nacht ein wenig kurz war.
Der Vulkantag stand an. Also packte man seinen Rucksack entsprechend : Ein festes Paar Schuhe, einen Pulli, Badesachen. Die Busfahrt gestaltete sich als angenehm, da sie nicht wie bisher Stunden in Anspruch nahm. Gegen 9.00 Uhr erreichten wir Milazzo, wo ein Tragflächenboot auf uns warten sollte, um uns nach Vulcano, einer kleineren der Liparischen Inseln, zu bringen.
Eigentlich. Im Hafen gab es schöne Schiffe, große Schiffe und … nicht unser Schiff. Ja die italienischen Unternehmen nehmen es nicht ganz so genau, was auch der Grund für den Ausfall unserer Fähre war. Doch unser „Magister Maximus” hatte eine blendende Idee. Herrn Frank am Ticketschalter zurücklassend, in der Hoffnung, dass jener Tickets für das nächste Schiff bekommen würde, brachte uns der Bus nach Tyndaris. Die Erklärung hierzu : „Wir besuchen eine Art Katholiken-Disney.” Die Auffahrt zu besagter Kirche gestaltete sich amüsant. Zum einen konnte man dank guter Sichtverhältnisse den Stromboli sehen, zum anderen lagen überall auf den Parkplätzen schlafende Hunde. Hierzu Christian Schmidt : „Der ist frisch angefahren und dampft noch, den kann man noch essen.”
Endlich angekommen stiegen wir aus dem Bus und näherten uns der Kirche. Der Weg dorthin war gesäumt von verschiedenen Ständen die allerhand Süßigkeiten anboten. Der bittere Beigeschmack war aber die dazu gespielte Musik.
Migräne vorprogrammiert. Letztendlich standen wir aber dann vor dem Hauptportal, welches einen Eindruck von der Bedeutung dieses Ortes wiedergab. Die mit allerlei Mosaiken geschmückte Fassade wurde durch die Apostel Petrus und Paulus ergänzt. Im Innenraum, der nicht weniger prunkvoll geschmückt war, fanden wir leider ein Schild : No photo, no video, no posing. Glücklicherweise konnten wir einiges an Insidermaterial sicherstellen, sodass an dieser Stelle ein
Einblick möglich wird. Eine Madonnenfigur aus schwarzem Holz befindet sich hinter dem Hauptaltar. Der Sage nach soll jene in der nahegelegenen Bucht so lang für Windstille gesorgt und somit den Schiffsverkehr unterbrochen haben, bis sie an ihren heutigen Standort gebracht worden war.
Der Aufenthalt zog sich bis 12.00 Uhr hin und nach einem kleinen Snack begaben wir uns zurück zum Bus, begleitet von allerlei Hunden.
Wieder in Milazzo angekommen fanden wir dann Gott sei Dank unser Schiff vor. Eine ruhige See ließ auf eine ruhige Überfahrt hoffen. Und so gelangten wir, dank des fast 70 km/h schnellen Schiffes, in einer knappen halben Stunde nach Vulcano. Das kleine, ruhige Stück Land wirkte einladend. Nicht zuletzt weil man sein Ziel sehen konnte : Den Gipfel des 391 m hohen
Gran Cratere. Ein Geruch von Schwefel empfing uns bereits und wir kamen zu dem Schluss, dass die Einwohner geruchsmäßig einfach gar nichts mehr stören kann außer vielleicht der Wohlduft mancher Füße der Mitreisenden.
Am „Großen Schild der Gefahren” vorbeischreitend erhielten wir letzte Anweisungen. Die Bestzeit von Frau Frank, die in einer halben Stunde den Aufmarsch bewältigt hatte, konnte geknackt werden. Während die Ersten 22 Minuten benötigten war der Letzte nach fast einer Stunde am Krater angelangt. Der liebliche Duft von fauligen Schwefeldämpfen stieg uns in die Nase. Wie schön es doch sein kann, durch zu atmen.
Wie auch immer, wir durchschritten dann die weißen Dampfwolken, welche wie aus dem Nichts zu kommen schienen.
Wir erreichten, wenn auch benebelt, den höchsten Punkt mit letzter Kraft. Hier warfen wir einige Steine auf den schon vorhandenen „Gipfelhaufen”. Verewigt haben wir uns natürlich auch. Ebenso durfte an diesem Ort auch ein „Gruppenfoto” nicht fehlen. An dieser Stelle sei bemerkt, dass Frau Krauß, trotz einiger, sagen wir „Bemerkungen” zum anstrengenden Aufstieg, alles tapfer durchstand.
Gegen 16.00 Uhr traten wir den Abstieg an. Ein Highlight hierbei stellte eine kleine Showeinlage dar : Bäumel und Olli konnten es sich nicht verkneifen ihrer Stimmung Ausdruck zu verleihen. Besser hätte es ein Waldorf-Schüler nicht gekonnt. Glücklich und nach einer halben Stunde des Berghinabsteigens erreichten wir den kleinen Strand gleich neben dem Hafen. Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur, das Schwimmen machte Spaß und die Mücken boten eine nette Gesellschaft. Urlaubsfeeling pur !
Doch leider hat alles ein Ende. Um halb sechs kam unsere Fähre dann und brachte uns zurück nach Milazzo. Wir gingen jedoch nicht von Bord ohne die Funktionsfähigkeit der Schwimmwesten zu testen.
Doch der Tag war noch nicht zu Ende. In Anbetracht der nahrunsmitteltechnischen Lage, oder kurz des Hungers, hatten unsere Lehrer einen Tisch in einem netten, kleinen Restaurant reserviert, welches wir, nachdem uns der Bus abgesetzt hatte, sofort stürmten. Das wirklich gute Essen ließ den Heimweg vergessen, den wir zu Fuß zurücklegen mussten, welcher aber, so hatte man uns versichert, ohnehin nur kurz war.
Denkste ! Der kurze Fußweg wurde zu einer Marathon-Distanz. Es hat was, wenn man durch die menschenleeren Gassen einer italienischen Kleinstadt geht. Aber dennoch kamen wir alle wohlbehalten, wenn auch todmüde am Hotel an.
Mittwoch, 1. Oktober, 7.00 Uhr morgens. Der Kirchentag stand an. Den Koffer erneut zum Umzug gepackt und in kathedralentaugliche Kleidung gehüllt (lange Hose, Schultern bedeckt, Handtuch umgeschwungen, um dem Schweiß beizukommen) bestiegen wir nach dem Frühstück, oh wie außergewöhnlich, den Bus. Unser Ziel war Céfalu, eine wunderschöne Stadt an der Küste. Ihr Name stammt vom griechischen Wort für Köpfchen. So außergewöhnlich wie der Titel ist die Lage : Am Fuß eines riesigen Felsens liegt der verträumte Ort mit den vielen verwinkelten Gassen.
Zunächst galt es, die Festungsanlagen zu ersteigen. Natürlich war Frau Krauß, die ihre Fähigkeiten im Bergsteigen schon ausreichend unter Beweis gestellt hatte, wieder ganz vorne mit dabei. Oben angelangt und nach einer kurzen Verschnaufpause weitergehend fanden wir einen Gruß der letzten Sizilientruppe in einer Zisterne. Einige Ausführungen zu Céfalu untermalten den atemberaubenden Blick in die Ferne und Tiefe. Nahezu grenzenlos erstreckten sich blaues Meer und blauer Himmel. Doch unser eigentliches Augenmerk galt dem Dom. Ein Zusammenspiel von Komponenten,
die verschiedener nicht sein könnten. Es scheint, als habe ein Kind sämtliche Legosteine genommen und wahllos zusammengesetzt. Die lange Bauzeit und wechselnde Pläne, wie die Reiseleitung uns versicherte, waren Ursache des kuriosen Bauwerkes.
Den ganzen Weg wieder hinabgestiegen, betraten wir dann die Kirche. Ein Schlag ins Gesicht. Wenn man an den Kölner Dom denkt, so wirkt jener fast bescheiden. Unzählige, wandabdeckende Mosaiken, ein Deckengewölbe von gigantischem Ausmaß, unzählige Altäre, alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Doch auch heute blieben wir von schriftlichen Aufgaben nicht verschont. Die Inschrift des „Pantokratorbuches“ sollte in unseren Arbeitsheften
vervollständigt und übersetzt werden. Jene war leicht zu finden, da auch in diesem Gotteshaus eine bestimmte
Reihenfolge in der Apsis galt: Im unteren Bereich findet man die Jünger Jesu, in der nächst höheren Reihe befinden sich
die Erzengel, über welchen sich dann Christus mit der Pantokratorschrift und dem Zeichen der heiligen Dreifaltigkeit
erhebt.
Doch der Genuss der kühlen Atmosphäre in dem riesigen Raum währte nicht allzu lange. Im Wissen, alle Aufgaben
erledigt zu haben, begaben wir uns nun zu den „mittelalterlichen Waschtrögen“. Genauere Ausführungen zu jenen gab uns ein wohlbekannter Hausmann, der zur gleichen Zeit seine Wäsche reinigte.
Die Mittagszeit oder auch Siesta verbrachten wir dann in kleineren Gruppen. Die einen gingen essen, die anderen erkundeten noch ein wenig mehr des malerischen Ortes. Gegen 13.30 Uhr, nachdem das letzte Eis gegessen war, holte uns der Bus aber leider schon wieder ab.
Doch heute sollten uns noch andere Überraschungen erwarten. Sich durch den wunderbar geordneten, disziplinierten italienischen Straßenverkehr kämpfend, brachte uns unser Busfahrer Christian, der es nicht immer ganz so leicht hatte, heil nach Palermo.
Das nächste Highlight stand an: Monreale, das Paradies auf Erden. Eine wunderschöne, alte Kirche mit Mosaiken von atemberaubender Schönheit. Das Gotteshaus thronte über Palermo auf einem Hügel. Die Sonne neigte sich langsam, sodass alles in einem wunderschönen Glanz erstrahlte. Der Weg führte uns vom Busparkplatz durch eine Nebenportal in den riesigen Bau. Eine Hochzeit, die gerade im Gange, war ergänzte die Szenerie. Der Genickstarre nah blickten alle nach oben. Szenen aus dem alten Testament, Jesusgeschichten, religiöse Erzählungen, die gesamte Bibel hing an der
Wand, die Kirche erfüllte ihren Zweck: Eine Bibel für die, die nicht lesen konnten.
Nach einer Empfehlung der Reiseleiter begaben wir uns auf das Dach der Kathedrale. Doch die leider etwas sehr engen Gänge waren nichts für Leute mit schwachen Nerven oder ein paar Pfunden zu viel. Dennoch blieb niemand stecken.
Man genoss den Blick auf Palermo und die umliegende Berglandschaft. Doch ein wenig Bildung wollte man uns dann doch noch vermitteln. Gegen 16.00 h trafen sich alle im wundervoll idyllischen Kreuzgang. Dieses Paradies sollte die größte kunsthistorische Aufgabe an uns stellen. Das perfekte Quadrat ist nämlich von 228 Säulen umstellt. Jede ist anders gestaltet und somit ein Unikat. Wie viel Spaß es machte, drei von diesen Säulen zu finden und zu identifizieren, muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden.
Doch auch die Kulisse konnte man ein wenig genießen. Die tief stehende Sonne warf ein wundervolles Licht auf den Garten. Die langen Schatten der Säulen zeichneten sich auf dem hellen Steinboden ab. Doch um halb fünf war es schon wieder zeit aufzubrechen. Die letzten Fotos schießend näherten wir uns wieder dem Busparkplatz. Und siehe da dort
gab es allerhand Schönes. Unter anderem auch eine wundervolle Raupe. „Die wird unser Maskottchen,“ dachten wir und so reiste sie von nun an mit. Den Text ihres Liedes verstand zwar niemand, aber wichtig war der symbolische Wert.
Den Berg hinabfahrend wurden die Straßen immer voller, aha, wir sind in Palermo.
Viva la Mafia. Da Parkplätze in der Innenstadt rar waren, stiegen wir in einer Seitenstraße aus. Die kugelsichere Weste war zwar nicht nötig, aber sicher ist sicher. Unser doch relativ nobles Hotel mit den wunderschön grün gestrichenen Wänden sollte in dieser Nacht noch einige Überraschungen erleben. Doch zunächst hieß es: Auspacken, Duschen, Essen.
Kurzerhand frisch gemacht begaben wir uns dann auf die Suche nach dem Hauptbahnhof, in dem es auch ein McDonalds geben sollte. Nur ein Mythos oder doch wahr ? Wir machten es uns zur Aufgabe dies herauszufinden. Ja, die einheimische, deutsche Küche will man nirgends missen. Doch gestaltete sich die Suche ein wenig umständlich.
Nach einem kurzen Abstecher, um etwas zu trinken zu kaufen, fanden sich einige in einer Sackgasse wieder. Was tut man da ? Fragen. Aber wie zum Teufel fragt man einen Italiener nach dem Weg zu McDonalds ? Ein netter Friseur erwies sich als sehr hilfreich. Nachdem wir ihn auf Italienisch angesprochen hatten, erkundigte er sich nach den Kenntnissen in Englisch und Französisch. Letztendlich erklärte er uns einen Weg, der um zwanzig Ecken führen sollte.
Aber schließlich führen ja viele Wege nach Rom. Kurz und gut nach einer Stunde fanden wir uns dann in der Einrichtung der besagten Fast-Food-Kette wieder. Den Magen voll mit leeren Kalorien trat man nun den Rückweg zum Hotel Albergo Athenaeum an. Nun war Party angesagt. In Rücksicht auf die anderen Hotelbewohner hörten wir natürlich leise Musik und verhielten uns unauffällig. So leise, dass wir nur wenige Male ermahnt werden mussten. Es herrschte eine angenehme Stimmung in dem kleinen Raum, den fast 30 Schüler bevölkerten. Als der Sauerstoff in der Luft dann langsam abnahm, beschlossen wir, schlafen zu gehen. Schließlich wollten wir am nächsten Tag noch
Zettelchen ausfüllen können.

Donnerstag, 05.10.2008
Auf nach Segesta hieß es am heutigen Morgen. Den Stadtverkehr von Palermo hinter uns lassend fuhren wir gen Pampa. Ja, endlose Weiten, Hitze ohne Ende, hin und wieder eine verdorrte Pflanze. Dann hieß es endlich: „Wir sind da.“ Doch wo denn überhaupt ? Eine Einöde sondergleichen offenbarte sich uns. Als ob jemand das Band der Zivilisation abgeschnitten hätte. Lediglich ein kleiner Imbiss ließ uns erahnen, dass wir uns noch in der modernen Welt befanden, sonst gab es nichts als Gras, Büsche, eine kleine geteerte Straße und … Sonne. Ja, man glaubt kaum zuu
welchen Schweißausbrüchen man außerhalb von Lateinarbeiten fähig ist.
Wie auch immer, nach einem glücklicherweise kurzen Fußmarsch erreichten wir den Tempel von Segesta. Ein schöner Bau, eigentlich ganz nett, aber warum in dieser gottverlassenen Gegend ? Spekulationen hierüber gibt es viele.
Entweder der Tempel war nur ein Propagandamittel, um Reichtümer vorzutäuschen, oder er konnte auf Grund politischer Verhältnisse nicht vollendet werden. Außerdem wurde er nie fertig. Deutlich wird dies, wenn man bedenkt, dass der Tempel noch fast völlig im Dreck steckt. Doch eines war besonders gut zu erkennen: Die hochgelobte Kannelur, auf welche uns der Reiseleiter des Öfteren aufmerksam machte. Jeder Stein an dem Tempel wurde einst unterschiedlich bearbeitet, ergo es gibt keinen rechten Winkel. Beeindruckend, wenn man die Größe und Perfektion des Baus betrachtet. Natürlich bot sich auch hier die Gelegenheit für ein Gruppenfoto.
Doch die Expedition war noch nicht abgeschlossen. Im Gegenteil die Anstrengung sollte uns erst noch bevorstehen. Mit beachtlichem Tempo stürmte Herr Krause der Gruppe voraus den Berg hinauf. Vorbei an einem antiken Umschlagplatz für Waren erreichten wir dann nach einer knappen halben Stunde den Gipfel des Monte Barbaro. Klein wirkte von hier aus die Welt. Doch das Objekt unserer Begierde war nicht die Aussicht. Das Theater des Dionysos sollte begutachtet werden. Hier fanden sich auch einige Touristen wieder, die mit ihren Darbietungen das Publikum erfreuten. Auch ein berühmtes Männerduett ließ sich nicht lumpen und gab eine seiner größten Nummern zum Besten.
Gegen halb elf folgte der Abstieg. Jener ging allerdings wesentlich entspannter von Statten als der Aufstieg. Einem kurzen Imbiss folgte nun ein ganz besonderes Highlight, etwas, das wir ja so lange nicht mehr mitgemacht hatten:
Eine Busfahrt. Sie sollte uns nach Selinunte führen. Eine riesige Grabung findet sich hier. Zunnächst ein Modell betrachtend erfuhren wir, dass die ursprüngliche Stadt von zwei Hafenbecken begrenzt war. Außerdem wurde sie auf der Basis von Plänen des Hippodamus gebaut, d. h. die Straßen befinden sich im rechten Winkel zueinander. Da behaupte noch jemand, diese Innovation hätten die Amerikaner begründet. Von Osten her kommend begutachteten wir nun nacheinander die wichtigsten Tempel, zunächst Tempel E, den Tempel der Hera. Die pure Größe war schon beeindruckend. Die Grundfläche, oder auch Stylobat, misst ca. 25 x 68 m, die Höhe der Säulen beträgt rund 10 m.
Solche Dimensionen sind nahezu unglaublich, wenn man bedenkt, dass der Bau ohne heutige technische Hilfsmittel von Statten gehen musste. Der folgende Tempel F der Athena oder Demeter sollte den Eindruck von Macht und Größe fortführen. Hier konnte man sogar erkennen, wo einst die großen Bronzetore aufgehangen waren. Doch der Schlag sollte uns noch treffen. Nicht weit entfernt befand sich der gigantische Tempel G des Apollon. Eine Säulenhöhe von 14,70 m und ein Stylobat von 50 x 110 m, einfach riesig. Ein Säulendurchmesser von ungefähr 3 m und ein Gewicht
von 20 t pro Säulentrommel sprechen für sich. Mit der Aufgabe, eine bestimmte Stelle abzuzeichnen, suchte sich jeder ein nettes Plätzchen. Zeit für einen Chill-Out. Doch ganz so ruhig ließen es nicht alle angehen. Ein uns wohl bekannter Eckhardtshäuser wollte es nämlich wissen. Mit unglaublicher Agilität und unglaublichem Geschick bewegte er sich von Stein zu Stein, Steuber im Wunderland.
Doch so schön die Kulisse auch war, wir sollten noch viel mehr sehen. Wir durchschritten das ehemalige Hafenbecken, welches von Palmen bewachsen ist, und erreichten so die Akropolis, sowie das ehemalige Stadtzentrum. Hier, im lang ersehnten Schatten, lauschten wir mit gewaltiger Neugier und Hochspannung einigen Ausführungen zum antiken Stadtbau. Außerdem fanden wir eine antike SMS vor. Ja, irgendwo in diesem Wirrwarr war ein Smilie versteckt.
Die Via Haupta entlangschreitend begaben wir uns an das Ende der Stadt, welches dem Land zugewandt war. Wir erkundeten das Gebiet ausgiebig, was vielleicht auch an dem angenehm kühlen Schatten lag, den die Mauern spendeten.
Das Wetter belohnte uns mit einem herrlichen Ausblick, bevor wir uns dann wieder gen Busparkplatz wandten.
Hierbei sei erwähnt, dass uns dieser Bus herrliche Zeiten spendierte und uns zuverlässig von A nach B brachte.
Nun hieß es: Auf nach Agrigent. Das Hotel, was wir vorfanden war einfach schön. Es hatte einen Pool, geräumige Zimmer und einen schönen Garten.
Doch das Highlight dieses Tages, im wahrsten Sinne des Wortes, sollte noch folgen.

„Wir fahren noch ins Tal der Tempel“, ließ die Reiseleitung verlauten. Nun war die Stimmung fast ganz im Ar***. Nun gut, so schlimm wird es schon nicht werden. Wir sind zwar den ganzen Tag gelaufen, haben Steinblöcke erklommen, uns die Sonne auf die Birne scheinen lassen und krochen nun auf dem Zahnfleisch, aber hey, das ist Studienfahrt, kein Urlaub. Also noch einmal schnell neue Batterien in die Kamera und los geht’s. Und es sollte sich lohnen. Gegen halb sieben stiegen wir aus dem Bus und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wunderschön war der Tempel der Iuno Lacinia anzusehen. Alles war beleuchtet. Wie Gold glänzte der über 2000 Jahre alte Marmor.
Doch auch die Gegensätze von Antike und Neuzeit waren zu sehen: Zur Linken die moderne Stadt mit ihren Mehrfamilienhäusern und zur Rechten die uralten Tempel, die die Zeit überlebt hatten. Ein Augenblick für die Ewigkeit, oder zumindest für 20 Minuten. Dann nämlich brachte uns der heißgeliebte Bus zurück ins Hotel und nach einem kurzen Abendessen fielen alle todmüde ins Bett.

Teil 2:

Frühs klingelt der Wecker und alle Hörer wussten, dass es wieder Zeit ist seinen Wissenstand zu bereichern. Nicht nur eine Wanderung durch das Tal der Tempel, nein, auch der Besuch des Museo
Archeologico lagen vor uns. Voller Enthusiasmus und Vorfreude machten wir uns mit dem Ortsbus auf den Weg, was sich als richtiges organisatorisches Problem herausstellen sollte. Ja, mit dem Ortsbus, da unser geliebter Bus leider stehen bleiben musste. Christian hatte also einen geschenkten freien Tag, welchen er natürlich am Pool entsprechend nutzte. Auch wenn es ein mühsamer Weg war, es hat sich wirklich gelohnt. Zuerst besuchten wir den Tempel des Heracles.
Ein schöner Anblick am Tage wie auch in der Nacht. Zudem boten große Steine genug Platz um sich zu setzen, zu entspannen und trotzdem den Worten unseres Reiseführers lauschen zu können. Auch wenn dieses Bauwerk schon erstaunlich war, ließen uns die folgenden nicht weniger beeindruckt. Bevor wir allerdings den Anstieg zum Concordia-Tempel wagten schauten wir uns noch ein paar Gräber und einen Ölbaum an. Der Weg nach oben lohnte sich allemal, denn der
Concordia Tempel ist wie zu sehen, einer der best erhaltensten Tempel überhaupt. Wir verweilten relativ lange dort, denn ein paar schattige Plätzchen, wie sie von Herr Krause immer bezogen wurden, machten diesen Ort unheimlich sympatisch. Nach einem kleinen verdienten Päuschen und einem neuen einzigartigen GRUPPENFOTO ging es weiter zum Tempel der Juno Lacinia. Ein Tempel der nicht unbedingt äußerlich bestach, aber sowas muss es ja auch geben. Nun folgte ein
weiter Weg zum Museum. Auf diesen Weg gab es einige Beschwerderufe, welche meißt von ganz hinten kamen, ja, aus dem Munde unserer lieben Frau Krauß. Klagen über schmerzende Beine
und einen viel zu langen und steilen Weg, ließen die eigenen Probleme schon fast nichtig erscheinen. Kurz vor dem Ziel wurde auf Wunsch einzelner dann nochmal eine kleine Rast gemacht um unter anderem einen Baum anzustarren. Im Museum angekommen mussten wir uns ersteinmal ausgiebig dehnen um danach unserer Schreiblust freien lauf lassen zu können. Ein kleines Heftchen voller gut gemeinter Aufgaben bot uns Beschäftigung für etwa 2 Stunden. Da allerdings alle gut mit der Technik des Teamworks vertraut waren, war auch diese Aufgabe keine große Hürde für die Gemeinschaft von wissbegierigen 10ern und 11ern. Im Museum gab es neben den zu erfüllenden Aufgaben aber auch noch anderes. Z.b. den vollständigen Zeustempel aus Kork in einem kleinen Kämmerchen, einen rießigen Jonny Beton an der Wand, eine Statue welche uns den Übergang von der Archaik zur Klassik näher brachte und viele kleine schön anzusehende Skulpturen. Weiter ging es dann für uns zu den Ruinen des Zeustempels. Wer gedacht hat, jetzt kommts, der wurde leider enttäuscht. Von dem Zeustempel war nicht mehr viel übrig, jediglich
Jonny Beton, eine rießige Figur aus Stein welche eigenlich die Bögen des Tempels mittrug, beehrte uns mit seiner Anwesenheit. Aber auch hier blieb nicht viel Zeit zum Verweilen, denn der straffe Zeitplan ließ uns vorran eilen. Nach einer kurzen Geschichtsstunde unter einem großen Bäumchen konnten wir den Dioskurentempel bewundern.

Siziliens meißt fotographiertes Motiv. Vier Säulen, die Aussicht auf die Stadt und wunderbarer Sonnenschein war aber auch schon alles, ganz ehrlich, da gibt es auch schönere Motive, aber seis drum. Ein GRUPPENFOTO rundete die Sache mal wieder vollends ab. Nach diesem langen und anstrengenden Tag wurde uns am späten Nachmittag dann die Freizeit gegönnt, welche so gut wie alle damit verbrachten den Püül zu genießen. Neben Wasserbomben in Perfektion, Synchronsprüngen, Hahnenkämpfen, Wasserscheuen Mädels und braun gebrannten Busfahrern gab es eine menge Spaß.
Am Abend fand man sich dann wie immer in gemütlichen Runden zusammen um über den vergangenen Tag zu philosophieren.

Auch wenn das Kikeriki eines Hahnes ausblieb, war es mal wieder Zeit aufzustehen. Das Frühstück war schnell hinter sich gebracht und auch das beladen des Buses war keine sonderlich schwere Aufgabe.
Heute war Herr Krause besonders lieb zu uns. Denn anstatt des Besuches von Enna, gingen wir schön baden ans Meer. Wir alle hatten viel Spaß an diesem Morgen, auch wenn es manchen zart beseideten Mitreisenden zu kalt war um ins Wasser zu gehen. Zwei eifrige Baumeister fanden sogar die Zeit einen Tempel für den Gott des Meeres Neptun zu errichten. Nachdem dieser Spaß zu Ende ging und alle abgetrocknet und entsandet wieder im Bus saßen ging es für uns weiter zur Piazza Armerina. Dort besuchten wir die Villa del Casale.
Eine rießige Anlage voller Mosaiken erwartete uns bzw. sollte uns erwarten, jedoch machten uns die Italiener abermals einen Strich durch die Rechnung. Restaurationsarbeiten machten das betreten
mancher Teile der Anlage nicht möglich und verwehrten uns so den Blick auf eines der schönsten Mosaike wie es uns vorgeschwärmt wurde. Die Reaktionen waren sehr gespalten. Alle waren
selbstverständlich am Boden zerstört, weil sie dieses Meisterwerk der Kunst nicht betrachten durften, nur einer war nicht traurig, Herr Krause, welcher schadenfroh durch die Gegend stolzierte und sich darüber freute, dass er doch als einzigster dieses Mosaik schon gesehen habe. Einige Bilder kannten wir schon aus diversen Lateinbüchern oder anderen Materialen des Lateinunterrichts unter anderem auch das Bild der Bikinimädchen, aber trotzdem war es interessant sie auch mal in natura zu sehen. Nachdem wir alles angeschaut und fein säuberlich notiert hatten, suchten wir uns ein Plätzchen um dort ein wenig zu entspannen. Nach der Verschnaufpause ging es zurück ins Hotel San Pietro.

Der nächste Tag erwartete uns bereits mit offenen Armen. Diesesmal ging es nach Syrakus. Hierbei besuchten wir zuerst den archäologischen Park, welcher einiges für uns bereit halten sollte.
Zunächst nahmen wir im Theater platz und lauschten den Worten unseres Reiseführers. Wer dabei Zeit hatte machte auch sogleich noch ein paar Bilder. Auch ein monströser Wasserfall, welcher einfach so aus der Wand kam, erweckte unsere Aufmersamkeit. Lediglich die bombastische Aussicht konnte uns dazu bringen, uns von ihm abzuwenden. Das Ohr des Di-o-ny-si-os war das nächste, was wir uns anschauten. Es sah schon genial aus, wie es da so in den Kalkstein gehauen war, aber die Bedeutung seines Namens erfuhren wir erst in einer kleinen feinen Geschichte von Herr Krause. Im Ohr drinne wollten wir zwar einen sogenannten GRUPPENGESANG anstimmen,
doch leider war niemand so richtig in der Lage irgendein Lied zu singen, ohne dabei sämtliche Schmerzgrenzen zu überschreiten.
Als nächstes schauten wir uns ein römisches Amphittheater und das Grab des berühmten Archimedes an. Danach führten uns unsere Wege in die herzallerliebte Stadt Siesta und mit ihr als erstes zum Brunnen der Diana. Ein schönere Brunnen war das. Weiter ging es zu den Ruinen des Apollon Tempels, welcher aber um längen vom folgenden Athena Tempel überboten wurde. Der Athena Tempel ist nämlich ein besonderer Tempel, da er vom Tempel zur Kirche umgebaut wurde.
Die Arethusa-Quelle läutete, als letzte Station des heutigen Tages, die Freizeit ein. Manche nutzen sie um gute sizilianische Küche zu genießen, andere um Souveniers zu kaufen und wieder andere
brauchten die Zeit um heil wieder zurück zum Bus zu finden. So ging jeder seine Wege, alle waren zufrieden und konnten in Ruhe schlafen.

Montag der 6.10 2008. Man könnte sagen es ist der letzte Tag auf unserer schönen Reise durch ein uns unbekanntes, aber doch wunderschönes Land. Zuerst ging es mit dem Bus in Richtung Etna,
allerdings nicht bis hinauf auf den Hauptkratern, sondern jediglich auf einen der vielen Nebenkrater. Es gab vieles zu erkunden und zu sehen hier oben. Die geübten Bergsteiger machten sich sogleich an die Besteigung eines von unten klein erscheinenden Hügels. Die Vulkanasche machte den Anstieg aber unheimlich schiwerig, da man für jeden Schritt nach vorne auch ungefähr 2 nach hinten einplanen musste. Nach anfänglichen Problemen kamen aber dann doch fast alle
an das gewünschte Ziel. Manche mit, manche ohne Hilfestellung.
Sogenannte Sissis, also Kreuzigungsgruppenmitglieder, welche diesen Anstieg nicht bewähltigten, gingen lediglich eine kleine gemütliche Runde um einen Nebenkrater. Wer besonders fit war, der schaffte sogar beides und das mehrfach. Nach diesem netten Rundgang konnte man sich entweder leckeren Honig von einem kleinen Stand mitten in der Einöde kaufen oder etwas weiter gehen und viel Geld bei Souveniers aus Vulkangestein lassen. Nachdem man sein schlechtes Gewissen, aufgrund der vielen getöteten Marienenkäfer, hintersich gelassen und nochmal die Aussicht genossen hatte, ging es auch schon weiter mit unserer klein großen Spritztour. Als nächstes erwartete uns die Alcantara Schlucht. Alle zogen die Badesachen an und warteten darauf, dass irgendwer den Anfang macht, sich in das mollig warme Wasser zu begeben. Wer der erste war weiß ich nicht mehr, aber nunja das spielt ja auch keine große Rolle. Auch die ersten Mädchen
betritten das Wasser und waren in Gedanken, schon wieder in ihre warmen Handtüchern gewickelt. Viele kämpften sich durch die eisige Kälte und die große Kraft des Wasser bis zu einer Stelle wo die Spreu vom Weizen getrennt werden sollte. Nur unserem Flo und unserer Anka gelang es den richtigen Weg zu finden und die tükische Strömung zu überwinden. Es war für alle teilnehmenden auf alle Fälle ein großes Erlebniss und nach dem Abtrocknen hieß es nicht etwa ab in den Bus oder weiter nach Taormina. Nein. Jetzt gab es erstmal ein Eis. Aber danach ging es nach Taormina, einer wunderschönen kleinen Stadt. Mit einer kleinen Bahn gelangten wir hinauf. Die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen der Italiener waren selbst hier zu finden und waren eindeutig nachvollziehbar. Nach der Fahrt fanden wir uns dann alle im rhömischen Theater ein. Dort
angekommen brachte unser Kreuzigungsgruppen-reiseleiter noch ein paar letzte Worte zur Ansprache, welche für uns den Abschluss der Sizilienreise bedeuteten. Ein wunderschöner Ausblick auf den Ätna bot uns die Möglichkeit alles um uns herum zu vergessen und einfach nochmal darüber nach zu denken, was wir die letzten Tage alles gesehen, erlebt und geschmeckt hatten. Es war wirklich ein unvergleichlicher Moment für uns. Nachdem dann aber jeder seine
Fotos gemacht hatte und sich schmerzlich von der Aussicht losreißen konnte, ging es wieder in Richtung stadt, denn es galt ja noch die Vorräte für den letzten Abend und die Heimfahrt zu kaufen. Am Abend waren selbstverständlich alle Teilnehmer der Studienfahrt geplagt daovn, das es nun bald vorbei sein wird, mit der schönen Zeit auf Sizilien. Aber naja ein kleines verdientes Schlückchen Alkohol ließ so einige Trauer verschwinden.

Der nächste Tag war in etwa so spektakulär wie ein Sack Reis der in China umfällt. Stundenlange Busfahrt, von der z.b. Schmidti sicherlich nicht viel mitbekommen hat, da er ja wie sonst auch seinen stundenlangen und tiefen Schönheitsschlaf praktizierte. Auf der Fähre konnte man dann nochmal Abschied nehmen von Sizilien. Einige weinten vor Trauer, einige vor Freude auf Zuhause und andere weil ihn z.b. eine Fliege ins Auge geflogen ist. Als wir dann gegen 6 Uhr im Hotel in Neapel ankamen wurden wir sogleich freundlichst von netten Männern in Uniformen und kleinen Pistölchen begrüßt, natürlich nur zu unserer Sicherheit, wobei man sich da nicht unbedingt
sicher fühlen konnte. Späterhin wurden sie dann auch noch aufdringlich, als sie uns auf den Gängen und Dächern heimsuchten um uns in unsere Räume zu verweißen, aber naja, sie tuen ja auch nur ihre Pflicht.

Am nächsten Morgen, kurz vorm Frühstück, konnten es zwei junge Knaben nicht lassen, trotz des Gebots von Giuseppe, schwimmen zu gehen. Es war weniger kalt als erwartet, aber trotzdem sehr
erfrischend und das Erlebnis allemale wert. Nachdem gut gespeißt wurde und der Bus bepackt war, ging es auch schon los, zurück in Richtung Heimat. Aber zuvor stand noch ein letzter Reisepunkt auf der Tagesordnung, welcher im sogenannten Voranschlag auch nicht erwähnt wurde. Wir fuhren also zu einem kleinen Örtchen namens Orvjeto und begannen unsere Tour mit einer kleinen Zahnradbahn.
Unter höhenangst leidende Leute waren nicht zu verzeichnen, auch wenn sich Maria aus unerklärlichen Gründen in Olli festgrallen musste. Aber die Tränen in seinen Augen waren bestimmt nur Show. Oben angekommen, ging die große Suche los. Aber nicht nach der nächsten Sehenswürdigkeit oder der nächsten Fressbude. Nein.
Sondern nach dem nächsten Klo. Auch das wurde gefunden und genutzt. Nach dieser erleichternten Wohltat ging es zu einem netten Brunnen, welcher zwar Eintritt kostet, aber doch recht ansehnlich war.
Er war unheimlich tief, ich glaube so 30 Meter und unten lag ganz viel Geld, welches man selbstverständlich nicht mitnahm. Der Aufstieg war dann doch etwas schwieriger als gedacht und brachte selbst ausdauernden Läufern liefen die Schweißperlen auf die Stirn. Nach diesem Brunnen ging es weiter zur letzten zu besichtigenden Kirche.
Auch wenn das äußere geschmackssache und das fotographieren innerhalb nicht gerne gesehen war, war es die Kirche doch wehrt, sie mal gesehen zu haben. Dies war dann auch das letzte Ereigniss unserer Fahrt.

Von der Heimreise weiß ich nicht mehr viel, da ich, wie viele andere auch die meißte Zeit geschlafen habe, aber so besonders scheint sie nicht gewesen zu sein. Als wir dann schließlich in Gerstungen
ankamen, waren alle heilfroh wieder zu Hause bei ihren lieben seien zu dürfen. Wiedermals ein bewegender Moment. Familien umarmten sich, Lehrer taten so als ob sie sich freuten uns wieder zu sehen und manche Väter wunderten sich, wie ihre Kinder in so wenig Zeit so viel Geld ausgeben konnten. Aber alles in allem hat es sich wirklich gelohnt mit zu fahren. Man hat sich untereinander besser kennengelernt, wirklich vieles interessantes über die Insel Sizilien erfahren und sowohl bildlich als auch schriftlich festgehalten und hat einfach nur ne Menge Spaß gehabt, den man nie wieder vergessen wird.