Premiere: „weg nach heute“

An einem kühlen Nachmittag Ende März erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 (Kurs: Darstellen und Gestalten) ihren ersten großen Auftritt „auf den Brettern, die die Welt bedeuten“. Mit Ideenreichtum, Herzblut und Engagement inszenierten sie das selbst produzierte Stück „weg nach heute“ als Stationstheater, das in seiner Vielfalt und Tiefe zum Nachdenken anregte.

Erster Station – Der raue Weg zur Erkenntnis
Der Weg begann am Bahnhof, führte in die Unterführung und zeichnete sich durch eine kühle, beinahe frostige Atmosphäre aus – vielleicht symbolisch für das Miteinander in unserer Gesellschaft. Hier wurden Themen wie Mobbing eindrucksvoll verarbeitet – dem entgegen standen, kraftvollen Affirmationen, sichtbar als Kreidebotschaften auf dem Weg zur Schule. Der erste Akt setzte den Ton: Es war ein ehrlicher und schmerzlicher Blick durch die Brille der Jugendlichen auf die Realität, der zugleich aber auch den Mut zum Wandel signalisierte.

Zweite Station – Die Schatten der Gegenwart
In der darauffolgenden Station griff eine weitere Gruppe ein bedrückendesThema auf: Femizide. Anhand eines fiktiven Beispiels, untermalt mit realen Fakten, wurde das Thema mit einer intensiven musikalischen Passage verknüpft, die Resilienz auf eindrucksvolle Weise inszenierte. Die Zuschauer wurden auf dem Weg zur nächsten Station mit mahnenden Schlagzeilen über die Erfolgsserie „Adolesence“ konfrontiert.

Dritte Station – Dialoge der Offenheit
Der Weg führte weiter ins Atrium, wo das Publikum eingeladen war, auf gemütlichen Sofas Platz zu nehmen. In einem realitätsnahen Gespräch über Offenheit und Toleranz wurden Fragen des Zusammenlebens diskutiert – ein Moment, der durch seine Authentizität und Nahbarkeit bestach.

Vierte und Fünfte Station – Rück- und Zukunftsreise
Ein weiterer Teil des Stücks führte das Publikum in die Vergangenheit, in der in einem Klassenraum das ewige Thema der Liebe als „Antwort auf alles“ aufgearbeitet wurde. Nach einem kleinen Hindernislauf, der sowohl Erwartbares als auch Unerwartetes bot, begaben sich die Darstellerinnen im dunklen Kellerflur auf eine Zeitreise in die Zukunft. Hier wurden zentrale Fragen der Gleichberechtigung, der gerechten Verteilung von Carearbeit und des Miteinanders von marginalisierten Gruppen aufgezeigt – Themen, die als Kernbotschaft für den Weg in eine offenere Gesellschaft präsent waren.

Finale – Der Kreis schließt sich
Durch einen geheimen Gang in der Schule, der symbolisch zum Anblick des eigenen Antlitzes (und wohlmöglich zur Selbstreflexion) führte, ging es zurück ins Atrium . Dort fanden sich schließlich alle Beteiligten ein, um ihr Können zu demonstrieren. Die lyrische Darbietung eines Liedermachers, gespickt mit ermutigenden Zeilen, rundeten den Nachmittag ab. Rhetorische Fragen und ein gebührender Applaus ließen das Publikum begeistert zurück: „Weg nach heute?“ – Ein Appell, der zum Handeln und Mitgestalten einlud.

Danke an alle Mitwirkenden!