Deutsch lernen in Russland mit Lea und Denise

vitaminIm Frühjahr 2012 hatte Willi Siemers, Redakteur der Zeitschrift „vitamin de“ (Journal für junge Deutschlerner, Sprachlehrer und alle Deutschlandfans weltweit) die Idee, in der Herbst-Regionalausgabe Russland einen Artikel über die Reise unserer Russischcup-Sieger 2011, Lea Habermann und Denise Schäfer, zu veröffentlichen und fürs Deutschlernen etwas aufzubereiten.

In Zusammenarbeit mit Dana Ritzmann, der Presseverantwortlichen beim Deutsch-Russischen Forum, und mit Zuarbeit von Lea, Denise und mir entstand ein Artikel, der nun in der Herbstausgabe erschienen ist und mit freundlicher Genehmigung der Redaktion auf unserer Homepage veröffentlicht wird.

 

In Russland gibt es den o.g. Wettbewerb in ähnlicher Form für Deutschlerner: „Spielend Deutsch lernen“. Die Drittplatzierten des Russischcups hatten als Preis eine Reise zum Finale von „Spielend Deutsch lernen“ in Moskau gewonnen.

Aus einem aktuellen Beitrag der Zeitschrift über den ersten gesamtrussischen Deutschlehrertag in Moskau am 17./18. November 2012 ist zu entnehmen, welche Bedeutung die deutsche Sprache in Russland hat: rund 2,3 Millionen Menschen lernen Deutsch in Russland – die meisten in der Welt nach Polen.

 

„Für junge Leute lohnt es sich, Deutsch zu lernen. Über 14 000 junge Russinnen und Russen studieren an deutschen Hochschulen, viele Russen mit Deutschkenntnissen arbeiten in den über 6 000 deutschen Unternehmen in Russland und über 1,2 Millionen Russen reisen jedes Jahr nach Deutschland – als Touristen, um Verwandte und Freunde zu besuchen oder um Geschäfte zu machen. Um den Erfolg der deutschen Sprache auch in Zukunft zu sichern, möchte das Goethe-Institut den Stellenwert der Fremdsprache Deutsch im russischen Bildungssystem verbessern.“

 

Die Möglichkeiten des Erlernens von Fremdsprachen sind an den meisten allgemeinbildenden Schulen in Russland nicht so umfangreich wie bei uns – meist ist nur eine Fremdsprache obligatorisch.

 

An unserer Partnerschule in Kaliningrad wählen die Schüler entweder Deutsch oder Englisch – viele würden gern beide Sprachen erlernen und sich nicht entscheiden müssen. So kommt es auch, dass an unserem Schüleraustausch nicht nur Deutsch- sondern auch Englischlerner aus Kaliningrad teilnehmen.

Aufgrund der Situation gibt es an der Schule Nr. 30 zahlreiche Schüler, die außerhalb der Schule, oft privat, die jeweils andere Fremdsprache erlernen.

 

Vor diesem Hintergrund soll vom Deutschlehrertag ein politisches Signal für Reformen im russischen Bildungssystem ausgehen. Nach der ersten Fremdsprache Englisch sollte eine zweite im Schulunterricht obligatorisch sein, so die Meinung des Goethe-Instituts. Das wünscht sich auch die beste Nachwuchsdeutschlehrerin Walentina Stehle aus Uljanowsk und sagt über den Deutschlehrertag: „Ich denke, dass ein Forum auf solch hohem Niveau zweifellos nicht nur auf kultureller Ebene, sondern auch auf politischer große Bedeutung hat.“

 

Galina D. Fachrutdinowa, Deutschlehrerin unserer Austauschpartner in Kaliningrad, hat ebenfalls eine Ausgabe der Zeitschrift erhalten und freut sich, sie – auch zur Motivation derzeitiger und künftiger Deutschlerner – im Unterricht einsetzen zu können.

Am Wettbewerb „Spielend Deutsch lernen“ haben Kaliningrader Schulen bisher noch nicht teilgenommen, aber es werden jährlich mehr Gebiete, die sich beteiligen.

Bisher waren die Regionen Jaroslawl, Kirow, Lipezk, Nishnij Nowgorod, Rjasan, Tula, Twer, Wladimir zur Teilnahme eingeladen.

Mehr Infos dazu gibt es auf der Webseite des Goethe-Instituts:

http://www.goethe.de/ins/ru/lp/lhr /wet/spi/deindex.htm

Wir wünschen den Schülern und Lehrern unserer Partnerschule weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Lernen und Lehren der deutschen Sprache!

vitamin2

 

Aus: Ausgabe Nr. 54
Herbst 2012