

Die internationale Ausstellung „Grenzen überwinden – die Bedeutung Philipp Melanchthons für Europa“, die neben Gerstungen – dem einzigen Ausstellungsort in Thüringen – auch in Rumänien, Tschechien und Ungarn gezeigt wird, wurde von der Europäischen Melanchthon-Akademie Bretten in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien, der Evangelischen Kirche Herrmannstadt und dem Archiv der Honterus-Gemeinde Kronstadt zusammengestellt. „Sie zeigt, wie sehr Melanchthon sein Leben lang die Überwindung von kirchlichen und politischen Grenzen in Europa anstrebte“, hob Landrat Reinhard Krebs in seinem Grußwort hervor.
Bis Mitte Oktober können Interessierte im Atrium der „Schule der Einheit“ an 20 großformatigen Schautafeln mit historischem Bildmaterial allerhand lernen über das Leben und Werk des Philologen, Philosophen, Humanisten, Theologen, Lehrbuchautors und neulateinischer Dichters. Neben Martin Luther zählte er zu den treibenden Kräften der deutschen und europäischen kirchenpolitischen Reformation. Melanchthons Wirken zeigt, dass Europas Erbe nicht durch Ausgrenzung bewahrt werden kann. Über die Spuren, die Melanchthon hinterließ, wollen die Gerstunger Gymnasiasten diskutieren und so kulturelle und religiöse Grenzen in ihrem Umfeld überwinden. Gerade wegen der geografischen Lage an der einstigen innerdeutschen Grenze, sei, so Oberstufenlehrerin Heidrun Weyh, das Gymnasium als Ausstellungsort ausgewählt worden.
Der aktionsreiche Herbst am Melanchthon-Gymnasium geht am Donnerstag, 10 Uhr, mit einem „Grenztriathlon“ weiter. Der Wettstreit am ehemaligen Todesstreifen soll Schüler aus Osthessen und Westthüringen zusammenbringen. Sechs Schulmannschaften gehen ins Rennen.
22.09.2009 Von Norman Meißner