Exkursion zur Kunststofffabrik HMT 2005

Am Mittwoch, dem 16.02.05, also während der Melanchthon-Tage, unternahmen wir, der Chemie Grundkurs der 11. Klasse, eine Exkursion zu HMT. Dies ist ein Betrieb hier in Gerstungen.


Frau Haag hatte sich bei dem Chef dieser Firma für uns stark gemacht, damit wir die Kunststoffverarbeitung in der Praxis kennen lernen konnten.

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Also spazierten wir am Mittwochmorgen bei gefühlten –20° C bis an das andere Ende von Gerstungen, ins Unterfeld. Als wir endlich halb durchgefroren dort ankamen, erwarteten uns ein Dutzend TOI- TOI- Häuschen. Denn was wir bis dahin nicht wussten, war, dass HMT Klohäuschen herstellt. Einige kamen natürlich nicht umhin gleich zu bemerken, dass es auch nach diesen Häuschen roch.

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Im Unterrichtsraum der Firma erklärte und Herr Diwisch, der Betriebsleiter von HMT in Gerstungen, wie diese allzeit belächelten Häuschen hergestellt werden. Denn eigentlich ist das gar nicht so schwer, wenn man sich vorstellt, dass TOI- TOI- Häuschen ja Hohlkörper sind. Die spezielle Technik, mit der HMT arbeitet, heißt Rotationsverfahren. Hierbei wird in ein Werkzeug, eine Art „Kuchenform“, ein Pulver gegeben. Im Fall von den Toilettenhäuschen ist dies Polyethylen (PE). Beim Aufheizen schmilzt das PE an der Werkzeuginnenwand.

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Während diesem Vorgang rotiert das Werkzeug aber auch noch um zwei senkrecht zueinander stehenden Achsen, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Drehzahl bewegen. Das alles ist notwendig, damit sicher gestellt ist, dass das ganze Werkzeug von dem flüssigen Pulver benetzt ist. Nach diesem Prozess muss sich das fast fertige Werkzeug nur noch abkühlen und kann schließlich aus einer Form genommen werden.

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Dieser Vorgang hört sich sicherlich schwerer an als er eigentlich ist, denn der große Vorteil von diesem Rotationsverfahren ist, dass man auch unheimlich komplizierte Teile, wie z.B. Klohäuschen, damit produzieren kann.
Nach den Ausführungen durch den Produktionsleiter hatten wir noch die Möglichkeit all diese Arbeitsschritte hautnah im Produktionsraum mitzuerleben. Leider blieb uns nicht mehr sehr viel Zeit und somit konnten wir nicht den ganzen Produktionsablauf mitverfolgen, aber es war ziemlich interessant.Neben den TOI- TOI- Häuschen stellt man außerdem noch Rettungsringe oder auch Kotflügel (passt ja!) bei HMT her.

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Nach den zwei lehrreichen Stunden, die wir dort verbracht hatten, machten wir uns bei klirrender Kälte wieder auf den Weg zurück zum Gymnasium.

Wenn ihr also mal in der Ost- oder Nordsee mit einem Rettungsring gerettet werdet, kommt er vielleicht aus Gerstungen.

Der 11.-er Chemie-Kurs