Das sind die 4 Grundfragen der Philosophie nach Immanuel Kant, dem berühmten deutschen Philosophen der Aufklärung, der von 1724 bis 1804 in Königsberg lebte.

Und dies sind auch die zentralen Fragen, mit denen sich die Schüler/innen der Klassenstufen und Kurse 5-12 beschäftigen.

Das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur gibt im Lehrplan für den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife von 2012 folgende Rahmenbedingungen zur Kompetenzentwicklung der Lernenden und der Entwicklung ethischer Grundwerte vor.


1. Was ist der Mensch? – Ich

Die Phase des Heranwachsens ist für den Schüler durch die Suche nach personaler und sozialer Identität geprägt. Sie wird von ihm als eine Zeit der Öffnung und Erweiterung seines Lebens erfahren, zugleich aber auch als eine Zeit der Verunsicherung. Der Ethikunterricht will in seiner anthropologischen Dimension dem Schüler die Möglichkeit eröffnen, Fragen nach seinem Selbstverständnis als Natur- und Kulturwesen zu stellen und zu beantworten. So vermittelt er ihm Perspektiven für die Gestaltung des eigenen Lebens und gibt ihm Hilfe zu einem selbstbestimmten Leben in sozialer Verantwortung.

2. Was soll ich tun? – Ich und Wir

Auf den Schüler kommt eine Fülle von persönlichen und gesellschaftlichen Entscheidungen zu, die er verantwortlich treffen soll. Die Komplexität der modernen Gesellschaft sowie das Fehlen verbindlicher Normen und Handlungsziele in vielen Bereichen machen dem Heranwachsenden die Entscheidung nicht leicht. Daraus ergeben sich grundlegende Fragen des menschlichen Zusammenlebens, die der Ethikunterricht aufnehmen und reflektieren kann. So entwickelt er die Voraussetzung für die Wahrnehmung von Verantwortung für eine demokratische und gerechte Gesellschaft im Sinne der im Grundgesetz vorgegebenen unveräußerlichen Menschenrechte.

3. Was darf ich hoffen? – Wir und die Anderen

Für den Schüler ergeben sich in der Zeit des Heranwachsens viele Fragen nach dem Ursprung und nach dem Sinn menschlicher Existenz. Der Ethikunterricht greift diese Fragen auf, reflektiert, welche Antworten verschiedene Denkmodelle der Philosophie und der Weltreligionen darauf geben, und diskutiert deren Möglichkeiten und Grenzen. Er thematisiert die Konsequenzen, die sich aus dem Zusammenleben der Menschen mit unterschiedlichen Lebenszielen und Weltdeutungen in einer pluralistischen und globalisierten Gesellschaft ergeben. Die Goldene Regel ist dabei der Orientierungsrahmen für die Entwicklung von Respekt und Akzeptanz gegenüber verschiedenen Lebensweisen.

4. Was kann ich wissen? – Die Welt und ich

Die Auseinandersetzung mit der durch Wissenschaft und Technik veränderten Welt und mit verschiedenen Deutungen der Wirklichkeit, die mit dem Anspruch an Wahrheit auftreten, vermittelt dem Schüler Perspektiven für sein Selbst- und Weltverständnis und die Gestaltung seines eigenen Lebens. Der Ethikunterricht will hier den Sinn für logische Richtigkeit und argumentative Kohärenz schärfen, die Bedingungen für sprachliche Kommunikation reflektieren und die Frage nach der Gewissheit von Erkenntnissen sowie die Möglichkeiten und Grenzen von Wissenschaft untersuchen. So entwickelt der Ethikunterricht ein Bewusstsein von den Möglichkeiten und den Grenzen der menschlichen Erkenntnis. Der Schüler begreift seine Verantwortung für die Gestaltung des gemeinsamen Lebens in der einen Welt und für den nachhaltigen Umgang mit der Natur.

Orientiert an den oben hervorgehobenen Schwerpunkten der Lernbereiche leiten sich die grundlegenden Kompetenzen des Ethikunterrichts ab: Verstehen und Beschreiben, Bewerten und Urteilen, Entscheiden und Handeln. Diese werden in einem aufbauenden Lernprozess in den jeweiligen Klassenstufen mit steigendem Niveau entwickelt.


Die Folgende besondere Aktivitäten sind von der Fachkonferenz Ethik in Zusammenarbeit mit den Religionslehrern geplant:

Klasse 5: Beschäftigung mit der  Natur (Unterrichtsgang)

Klasse 6:  Auseinandersetzung mit dem Thema Medien – Besuch des  Kika oder Antenne Thüringen (eintägige Exkursion)

Klasse 7: In Erfurt auf den Spuren des Judentums (eintägige Exkursion)

Klasse 8: Lutherstadt Eisenach (eintägige Exkursion)

Klassen 7/8: ein Projekttag zur Suchtproblematik

Klasse 9: Friedhofsbesuch in Gerstungen – Auseinandersetzung mit dem Themen Sterben und Tod

Beitrag verfasst von Frau Liebers, Fachkonferenzleiterin Ethik, 17.06.2025

Einblicke in das Fach

Die neuen Lehrpläne

Quelle: Thüringer Schulportal Alle Lehrpläne liegen im PDF-Format vor. So können Sie die Dateien auf Ihren Rechner laden. <!– Gesamtlehrplan Gymnasium (ca. 4MB) –> Ziele und inhaltliche Orientierungen für die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe Über die folgenden Links gelangen Sie zum…

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