Muss ich das wissen?
Muss ich wissen, dass im Sommer 416 v. Chr. Athen im Peleponnesischer Krieg die kleine Insel Melos okkupierte, alle Männer hinrichtete, alle Frauen und Kinder versklavte?
Muss ich wissen, dass im Frühjahr 415 v. Chr. die Athener die Invasion Siziliens beschlossen, ein militärisches Abenteuer, das zwei Jahre später in der totalen Katastrophe enden wird?
Muss ich wissen, dass Euripides auf diese Ereignisse mit seinem Stück DIE TROERINNEN reagierte, aufgeführt 415 v. Chr.?
Muss ich nicht!
Aber zuhören darf/soll/muss ich
Euripides, denn das, was er vor gut 2500 Jahren auf die Bühne brachte, hat an Aktualität nichts eingebüßt. Im Gegenteil. Aus seinem Text springen uns Kriege des Heute förmlich an: Ukraine, Naher Osten, Sudan, …
Hören wir also zu, sehen wir hin, fühlen wir mit
mit dem, was uns Frauen von Troja zu erzählen haben, Gestalten aus grauer, aus mythologischer Vorzeit. Sie weit weg – und doch so nah.

Das Bühnenbild steht und die Schauspielerinnen und Schauspieler sind in Höchstform. Die theaternasen sind bereit für die Premiere am 22. Mai um 21 Uhr im Atrium des PMG. Am Samstag, den 24. Mai folgt eine weitere Aufführung.