Auf den Spuren der Römer: Eine Reise ins Römerkastell Saalburg am Limes

Liebe zukünftige Lateinschülerinnen und -schüler,

stellt euch vor, ihr könntet in die Zeit der Römer eintauchen und hautnah erleben, wie das Leben vor fast 2000 Jahren aussah. Wenn ihr Latein wählt, wird diese Vorstellung Wirklichkeit! Eine der spannendsten Aktivitäten im Lateinunterricht ist der Besuch des Römerkastells Saalburg – eine unvergessliche Reise in die Vergangenheit.

An einem sonnigen Morgen machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg ins Römerkastell Saalburg. Nach einer malerischen, zweistündigen Fahrt bis zum Taunus-Gebirge erreichten wir das beeindruckende Kastell nahe Bad Homburg. Dieses bedeutende archäologische Denkmal bot uns faszinierende Einblicke in das Leben römischer Soldaten im 2. Jahrhundert nach Christus entlang des berühmten Limes.

Unsere Reise in die Vergangenheit begann am imposanten Haupttor, der Porta Praetoria, wo uns die majestätische Säule des Antoninus Pius begrüßte. Von dort aus starteten wir unsere Entdeckungstour durch das römische Lagerleben. Wir erkundeten das Horreum, den riesigen Speicher für Getreide und Vorräte, und das Contubernium, die Schlafstuben der Soldaten, die uns ein Gefühl für das alltägliche Leben der Legionäre vermittelten. In der Principia, der Kommandantur, erfuhren wir mehr über die Verwaltung und das militärische Leben, während das Triklinium, der Speiseraum, uns einen Einblick in die Essgewohnheiten der Römer gab. Jede Station ließ die römische Geschichte vor unseren Augen lebendig werden.

Ein besonders eindrucksvolles Erlebnis war das Überschreiten des Limes, der historischen Grenze zwischen dem Römischen Reich und Germanien. Die originalgetreu rekonstruierte Anlage mit Palisadenzaun, Graben und Wall beeindruckte uns tief. Diese gigantische Grenzanlage, die sich einst über hunderte Kilometer erstreckte, zeugt von der beeindruckenden Ingenieurskunst und der strategischen Bedeutung dieser Befestigung.

An der Jupitersäule

Wusstet ihr, dass das Römerkastell Saalburg das am besten erforschte und rekonstruierte Kastell entlang des gesamten Limes ist? Im 19. Jahrhundert ließ Kaiser Wilhelm II. es wiederaufbauen und heute dient es als lebendiges Museum. Hier können Besucher römische Münzen, Waffen und Alltagsgegenstände bestaunen und so das tägliche Leben der Römer hautnah erleben. Diese authentischen Nachbildungen und Funde machen die römische Geschichte auf eindrucksvolle Weise erlebbar.

Der Limes selbst erstreckte sich über etwa 550 Kilometer von Rheinbrohl am Rhein bis nach Eining an der Donau. Er war nicht nur eine militärische Befestigung, sondern auch ein kultureller Grenzbereich. Bestehend aus Wachtürmen, Kastellen und Palisaden diente er dem Schutz und der Kontrolle der römischen Provinzen. Die Limesstraße, eine der ältesten Fernstraßen Europas, verband diese Befestigungen und ermöglichte den Transport von Truppen und Gütern.

Während unseres Besuchs arbeiteten wir auch an Aufgaben aus dem „Limesheft“. Diese Aufgaben vertieften unser Wissen über den kulturellen Hintergrund der Römer und wurden zusammen mit dem „Romhefter“ benotet. Diese Exkursion war nicht nur eine spannende Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine wertvolle Lernmöglichkeit, die uns das römische Erbe in unserer Region näherbrachte. Der Besuch im Römerkastell Saalburg und die Erkundung des Limes hinterließen bei uns einen bleibenden Eindruck und ein tieferes Verständnis für die Geschichte und Kultur der Römer.

Julia Herz, 8a

Die Lateinschüler der achten Klassen am Limes, Mai 2024