Ein Baum für die Einheit

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20.Jahrestag der Deutschen Einheit wollten natürlich auch die Schüler des Philipp-Melanchthon Gymnasiums nicht untätig sein und dem Namen ihrer Einrichtung „Schule der deutschen Einheit“ gerecht werden. Und so gestalteten sie einen Aktionstag, der an das  geschichtliche Ereignis erinnern  und es mit vielfältigen Aktivitäten lebendig werden lassen sollte.

Die 6. Klassen erkundeten das ehemalige Grenzgebiet um Gerstungen, besuchten das Grenzmuseum Gerstungen/Obersuhl und auf der ehemaligen Trennlinie zwischen Ost und West  reichten die hessischen und thüringischen Kinder sich symbolisch die Hand. Die Schüler der 7.Klassen befragten Zeitzeugen, sammelten Fotos und Dokumente und arbeiteten ihre Ergebnisse anschließend  in Form von Collagen, einem kleinen Theaterstück und Präsentationen kreativ auf. Sportlich aktiv waren die Achtklässler zusammen mit ihren Altersgenossen aus der hessischen Nachbarschule in Obersuhl. Ein Spendenmarathon sollte möglichst viele Runden und somit auch viel Geld einbringen. Sponsoren, die sie sich im Vorfeld gesucht haben, waren gebeten worden, für jede Runde einen bestimmten Betrag zu geben. Nach 712 gelaufenen Kilometern kam eine beachtliche Summe für  verschiedene Projekte zusammen.

 

Viele Filme erinnern an die Zeit der Wende. Die Schüler der 9.Klassen beschäftigten sich damit in einem Medienprojekt und die Zehntklässler konnten in einem Dokumentarfilm die Begegnung eines Stasiopfers mit seinem ehemaligem IM nacherleben. Herr Dr. Wanitschke,

Landesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemalige DDR, führte die Schüler sehr anschaulich in die Thematik ein und konfrontierte sie mit der Stasiakte von Herr von Quillfeld, der Stasihaft durchleben musste, um dann freigekauft zu werden.

Im Anschluss stand Herr von Quillfeld selbst zur Verfügung, um Fragen der Schüler zu beantworten.

Die Gedenkstätte „Point Alpha“, in ihrem Gesamtkomplex ein unvergleichliches Zeitzeugnis und ein einzigartiger Lernort der Geschichte, war das Ziel einer Exkursion aller Schüler der Klasse 11. Nach einer Führung durch das Grenzmuseum, schloss sich ein Film über die friedliche Revolution an und natürlich wanderte man auch auf dem Grenzstreifen mit Minenweg. Trotz der vielfältigen Aktionen die die ältesten Schüler in ihrer Laufbahn an der „Schule der deutschen Einheit“ schon hinter sich haben, fanden sich auch für sie noch neue Themenangebote. Sie beschäftigten sich zum Beispiel mit dem Liedermacher Wolf Biermann oder erarbeiteten Rezensionen, Kritiken, Kurzgeschichten oder Gedichte zu Filmen und Ereignissen der deutschen Einheit.

Höhepunkt des Aktionstages war die Pflanzung eines Baumes, als Symbol für beständiges Wachstum, somit für das Zusammenwachsen von Ost und West. Herr Taubert, Schulleiter des Gymnasiums, hob in einer kurzen Ansprache die besondere Bedeutung der Schule als eine Begegnungsstätte für Schüler aus Thüringen und Hessen hervor, ein herausragendes Beispiel für die Vollendung der inneren deutschen Einheit – wenn nicht sogar eines der besten Beispiele für die Wiedervereinigung.

S.Ludwig

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