Richard Stein aus Gerstungen arbeitet inzwischen am Institut Marie Curie in Paris. Für seine Diplomarbeit wurde er mit dem Hugo-Geiger-Preis ausgezeichnet.
Gerstungen/Paris. (tlz) Der Titel seiner Diplomarbeit mag für den Laien unverständlich sein. Die Fachwelt hat Richard Stein aus Gerstungen indes begeistert. Für seine Forschungen unter dem Namen „Mathematische Modellierung, Analysis und numerische Simulation elektrothermisch angetriebener Mikropumpen“ ist der junge Wissenschaftler vergangene Woche mit dem Hugo-Geiger-Preis ausgezeichnet worden.
Der zuverlässige Nachweis von Viren im menschlichen Blut erfordert gegenwärtig zeit- und arbeitsaufwendige molekularbiologische Verfahren. Bei der Entwicklung von neuartigen Mikropumpen ohne bewegliche Teile stießen Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik auf ein unerwartetes Phänomen: In den Pumpkanälen bildeten sich stabile Wirbelstrukturen. Die Wirbelmuster füllten den ganzen Mikrokanal aus und bildeten für die Teilchen, die dem erzeugten Fließprofil folgten, eine nahezu hundertprozentige Falle. Experimentell gelang es nicht, die Parameter zu bestimmen, mit denen sich die Strömungswirbel und somit der Filtereffekt systematisch steuern lassen.
„Um die komplexen Vorgänge zu verstehen, wurde der Ruf nach einer theoretischen Beschreibung laut. Meine Aufgabe war es, die überraschenden Phänome zu beschreiben und kontrollierbar zu machen“, sagt Richard Stein. Dies ist dem Wissenschaftler, der am Philipp-Melanchthon-Gymnasium in Gerstungen sein Abitur gemacht hat und inzwischen am Institut Marie Curie in Paris arbeitet, gelungen.
Mit dem Hugo-Geiger-Preis werden hervorragende Diplom- und Doktorarbeiten ausgezeichnet. Kriterien der Beurteilung sind: wissenschaftliche Qualität, wirtschaftliche Relevanz, Neuartigkeit und Interdisziplinarität der Ansätze.
08.07.2009
Auch die Lehrer vom PMG Gerstungen gratulieren zu dieser Auszeichnung recht herzlich.
Zur Erinnerung das Foto vom Abiturkurs
(Richard Stein rechts oben)
