Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen und dem künstlerischen Schaffen?
Speziell die Arbeit verschiedener Sänger in der DDR und der Bundesrepublik wurde genauer unter die Lupe genommen, Texte wurden untersucht und natürlich auch Lieder gehört.
Am Dienstag, dem ersten Tag der Projektarbeit, war der Eisenacher Komponist Johannes Schlecht zu Gast. Er war bereits in der DDR vielfältig musikalisch tätig – als freischaffender Komponist, als Gründungsmitglied des Liedtheaterensembles „CIRCUS LILA“ oder im Bereich der Musikpädagogik. Von ihm erfuhren wir viel Interessantes über die Möglichkeiten der Künstler in der DDR. Er konnte aber auch aus eigener Erfahrung über die heutige Situation erzählen.
Am Nachmittag begaben sich zwei Projektgruppen, die Musik unter verschiedenen Aspekten untersuchten, per Bus nach Leipzig.
Zunächst standen Führungen im Zeitgeschichtlichen Forum auf dem Programm. Eine Hälfte der Exkursionsteilnehmer besuchte die Dauerausstellung zur deutschen Nachkriegsgeschichte.
Die andere Hälfte begab sich in die Wechselausstellung „Melodien für Millionen“, die die Entwicklung des Schlagers in 100 Jahren nachzeichnete und dabei auch darauf einging, wie der Schlager den Wandel von Gesellschaft und Mentalität widerspiegelt und auf gesellschaftliche und politische Strömungen reagiert.
Gegen 18.00 Uhr verließen wir zunächst das Forum, um Abendbrot zu essen. Einige Zwölfer, die gerade Goethes „Faust“ gelesen hatten, ließen es sich nicht nehmen, „Auerbachs Keller“ einen Besuch abzustatten, wenn auch aus finanziellen Gründen nur von außen.
Um 19.00 Uhr nahmen wir an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Populäre Musik in der DDR“ teil. Diskussionspartner waren unter anderem die Sängerin Veronika Fischer und der Liedermacher Tino Eisbrenner, die beide schon in der DDR künstlerisch tätig waren und auch Interessantes über die Gepflogenheiten im heutigen Musikgeschäft zu berichten wussten.
Anschließend wurden von ihnen noch Autogrammwünsche erfüllt.
Am Donnerstag und Freitag wurde die Exkursion ausgewertet, es wurden Schautafeln gestaltet und Künstlerbiografien und Liedtexte analysiert.
U.Köppe