PMG im ZDF Länderspiegel

 

THÜRINGEN
IM OSTEN LERNEN
HESSISCHE SCHÜLER MACHEN IN THÜRINGEN ABITUR

Das Abitur in acht Jahren führt in vielen Bundesländern zu großen Diskussionen. Die Schüler fühlen sich überfordert, Eltern laufen Sturm gegen das „Turbo-Abi“ und Lehrer wissen nicht, wie sie die Vorgaben der Kultusministerien umsetzen sollen. Dabei geht es auch anders, wie das Beispiel Thüringen zeigt. Hessische Schüler aus dem Grenzgebiet pendeln mittlerweile scharenweise nach Thüringen.

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Gerstungen heißt das Fahrtziel hunderter Schüler aus dem hessischen Grenzgebiet. Sie wollen dort am Philipp-Melanchthon-Gymnasium das Abitur in acht Jahren machen. Dabei gibt es das „Tubo-Abi“ mittlerweile auch in Hessen, aber es funktioniert eben nicht so gut wie im Nachbarland.

Nachmittagsunterricht ab der Siebtenzdf_lsp0804121

Während Eltern und Schüler in Hessen über unerträglichen Schulstress und endlose Hausaufgaben nach zahlreichen Nachmittagsstunden in der Schule klagen, läuft das achtjährige Abitur in Thüringen reibungslos. Bis zur siebten Klasse sind sechs Schulstunden pro Tag Standard, ab der siebten Klasse fängt der Nachmittagsunterricht an – allerdings nur einmal in der Woche.

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Langjährige Erfahrungen

Ein dickes Plus für die Thüringer Schulen ist die langjährige Erfahrung mit dem achtjährigen Abitur. In Thüringen und in Sachsen gibt es das „Turbo-Abi“ schon seit 1990. Auch die PISA-Ergebnisse belegen eindrucksvoll den Erfolg der Thüringer Bemühungen: Die Thüringer rangieren im oberen Viertel, nur knapp hinter Bayern.