Österreich 2006

An jenem 20. Mai 2006 war es besonders wichtig, pünktlich an der Schule zu sein, denn um 7.00 Uhr in der Frühe ging es los mit dem Ziel: österreich. Da die Fahrt mit dem Bus ohne große Probleme verlief, sind wir wie geplant um 16.30 Uhr in Mallnitz/Kärnten angekommen. Erster Schreck: wir wohnten neben einem Bahnhof und einer Stromanlage, aber wir hatten uns nur verfahren. Als wir dann in unserem Sportjugendhaus ankamen, waren wir doch alle ein bissel geschockt. Man hatte uns ja vorher gewarnt vor dem Gedanken an ein Luxushotel, aber mit so einer Unterkunft hatten wir doch nicht gerechnet.

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überall lauerten kleinere bzw. größere übel (z.B. ein Doppelstockbett bestand aus 2 aufeinander gestellten Betten, was sehr wackelig war). Die Zimmer waren noch mit einem Waschbecken und 2 kleinen Kleiderschränken für 7 Mann eingerichtet. Die Duschen befanden sich bei den Jungen auf den Zimmern und für uns Mädels gab es eine große Gemeinschaftsdusche auf dem Flur. Um 18.00 Uhr gab es Abendbrot. Vorher stellte sich der Chef des Hauses, Robert, noch vor. Das  Essen  war lecker und ausreichend. Es gab eine Vorsuppe, ein Hauptmenü und einen Nachtisch bzw. Salat.
Am nächsten Morgen gab es um 08.30 Uhr Frühstück. Es gab alles, was man für einen guten Start in den Tag benötigte: Kaffee, Kakao, Tee, Brötchen, Marmelade, Nutella und Wurst. An diesem Tag entschieden sich unsere Lehrer, aufgrund des kühlen Wetters, für die Mountainbiketour. Dazu wurden wir in 2 Gruppen eingeteilt. Es gab eine „sehr sportliche“ und eine „sportliche“ Gruppe. Um 09.30 Uhr traf sich die „sehr sportliche Gruppe“, um sich Fahrräder und  Helme beim Seppl (Robert) auszuleihen. Aufgrund einiger kleinerer Mängel an den Bikes war für 2 Mann das Abenteuer mit dieser Gruppe leider schon früh zu Ende. Der Rest ist dann mit einem Guide eine Tour gefahren, die es in sich hatte. 1h bergauf mit 400 Höhenmeter – einfach Wahnsinn. Einige haben sich auch mit dem Eintrag in diese Gruppe ziemlich überschätzt, sodass sie nach einigen hundert Metern anhalten und warten mussten. Für diejenigen, die es bis ganz nach oben geschafft haben, wurde es sehr kalt. Auf dem „Gipfel“ lag noch ca. 1 Meter Schnee. Aber es war unglaublich schön. Man steht ja nicht jeden Mai in kurzer Hose und mit dem Fahrrad im Schnee bei ca. 0°C. Nach der kalten Talfahrt ging es auf kürzestem Weg zurück zum „Hotel“. Dann hieß es für die sportliche Gruppe „ab auf den Sattel“.

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Am nächsten Tag wanderten wir durch eine Schlucht. Dazu mussten wir uns im Tal Neoprenanzüge ausleihen. Diese nassen Anzüge zogen wir auf unsere Badesachen. Von dort ging es dann mit 2 Guides erst mal 10 Minuten durch den Ort zu einem Wasserfall. Damit sich unser Anzug mit Wasser füllen konnte, stellten wir uns alle darunter (Wassertemperatur ca. 5°C). Glücklicherweise wurde das Wasser in ca. 5 min von unseren Körpern aufgewärmt, sodass wir das kalte Wasser nicht mehr merkten. Nun wanderten wir einen kleinen Fluss (an manchen Stellen 1 m tief) stromaufwärts. Wenn wir wollten, konnten wir uns beim Rutschen auf einem steinigen Flusshang blaue Flecken holen. Natürlich wollten alle und machten mit.

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Zur Hüttenwanderung ging es um 08.30 Uhr am Montag los und zwar ca. 3 ½ Stunden nur bergauf. Auf einer kleinen Alm machten wir Mittagspause. Trotz des auf 2000 m Höhe schlechten Wetters bestand für Einige die Möglichkeit das Gipfelkreuz zu erklimmen. 14 Leute stiegen die letzten 500 Höhenmeter zum Gipfel hinauf. Leider hatten wir auf 2500 m aufgrund des starken Nebels keine gute Aussicht. Außerdem war es noch ziemlich kalt und sehr windig, so dass wir uns nicht länger auf dieser Höhe aufhalten konnten. Nun gab es für uns mehrere Möglichkeiten, wir konnten den direkten Weg zur geplanten übernach-tungsmöglichkeit laufen (d.h. 1 h sehr, sehr steil bergab).

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Kurz vor dem Ziel trafen wir den Rest der Studienfahrer. Als wir dann an die lang ersehnte Hütte kamen, waren wir alle sehr überrascht. Wir haben ja nur mit einer Almhütte und nicht mit einem Luxushotel gerechnet. Für unseren anstrengenden Tag wurden wir am Abend, das erste Mal, von der Sonne belohnt, so dass wir einen herrlichen Blick ins Tal hatten.
Nach einem leckeren Frühstück nach der Nacht in der Superunterkunft, ging es leider wieder zurück zum regulären Aufenthaltsort. Jedoch mussten Annemarie P., Almut K. und ich, aufgrund starker Erkältung und schmerzhafter Knien, heimgefahren werden. Nach Ankunft der Wanderer gab es Mittag. Den verbleibenden Nachmittag füllten wir mit einem Volleyballturnier.

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Am letzten Tag unserer Studienfahrt kamen wir wohl zum feuchtesten Ereignis, dem Wasserrafting. Wie auch schon beim Canyoing bekamen wir Neoprenanzüge. Nach einer kurzen Anweisung unserer Guides paddelten wir los. Diese waren auch wieder sehr lustig aufgelegt, so dass wir uns einfach mal so auf die Railing der Schlauchboote stellen oder unseren Kopf (Motorkühlung) während der Fahrt ins Wasser halten mussten. Beim paddeln war uns an diesem Tag nicht klar, ob mehr Wasser von oben oder unten kam, denn es regnete in Strömen. Wir hielten an einer 4 m Brücke an, von der wir mit Schwimmweste und Helm in den „reißenden“ Fluss springen konnten. Ein wahnsinniges Erlebnis. Herr Fuchs sprang als Testperson voraus. Wir alle haben den Sprung ins kalte Wasser überlebt. Um wieder ans Ufer zu gelangen, mussten wir nach dem Auftauchen ein kleines Stück entgegen der Strömung schwimmen. Den Abend ließen wir mit Würstchen und einem kleinen Lagerfeuer ausklingen.

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Am Donnerstag, gegen 13.00 Uhr, ging es wieder Richtung Heimat. Etwas ungewöhnlich verluden wir den Bus zunächst in Mallnitz auf den Zug um somit 150 km zu sparen. Ohne Stau ging es dann schnell nach Hause.
Um die wichtigsten 3 Sachen nicht zu unerwähnt zu lassen:
– Unsere Jungs gewannen mehrere Fußballspiele gegen die österreicher
– Herr Glock hat es geschafft, Max Golle Tischmanieren beizubringen
– Herr Glock hat auch in diesem Jahr seine poetischen Fähigkeiten benutzt, um die Studienfahrt mit einem sensationellen Gedicht zusammenzufassen:

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Reist du mit Fuchs und Ullrich in den Norden oder wie heuer in Süden
Auf dieser Reise wird stets Gott dich behüten
Die Fahrten sind immer ein Abenteuer
Und am Ende ein Spaß mit großem Lagerfeuer

Ob Rafting, Brückensprung, Gipfelsturm und Hüttenwanderung
Du kommst stets auf deine Kosten ringsum
Garantiert sind Wetter 26° und Sonne,
die Reisen sind die reinste Wonne

Und wenn du gerade dieses hast vermisst,
Ja, das sind eben Fuchsreisen, du Optimist!
Ob “für di“, “Grützi“, “Supa“, “Rutschi“ und das Essen,
werden wir wohl nie vergessen.

Drum sei schlau, sag es allen weiter und geh schon heute in die Spur
Auch 2007 geht’s mit Fuchsreisen wieder auf eine “Supa“ Tour.
S. Glock

Mit welchen gelungenen Worten könnte  man besser auf hören als mit diesen?
© Anette Richter