Exkursion nach Berlin 2001

Vom 29.10 bis zum 30.10.2001 fuhren wir, die 10. Klassen, nach Berlin um uns dort den Bundesrat und die Gedenkstätte des Widerstandes gegen Nationalsozialismus anzusehen.
Montag früh um 7.15 Uhr ging es von Gerstungen aus mit über 50 Schülern und drei Lehrern, Frau Keßler, Frau Mertens und Herrn Trümper, in Richtung Berlin los. Erst nach Eisenach, dort umgestiegen und dann mit dem IR weiter durch bis Bahnhof Zoologischer Garten. Für Leute, die es noch nicht wissen, Berlin ist unsere Hauptstadt, d.h., eine Fläche von rund 900 km² und eine Einwohnerzahl von rund 3,5 Millionen. Da gibt es schon einige Unterschiede zum ruhigen Dorfleben. Viel Verkehr in den Straßen, ein Geschäft am anderen, da kommt man schon ins Schwitzen. Schon alleine Bahnhof Zoo, der ja nicht gerade für seine reichen Mitbewohnern bekannt ist. Na ja, voller Erwartung kamen wir nach fast 4 Stunden Fahrt so 11.30 Uhr an. Nachdem sich die beiden Lehrerfrauen um Fahrkarten für die U- Bahn gekümmert hatten fuhren wir in Richtung Bundesrat. Der ist in der Nähe vom Potsdamer Platz. Da wir vorher nicht zur Jugendherberge fahren konnten, weil die ja nicht gerade im Zentrum lag, mussten wir den ganzen Kram, den wir für die Nacht und so brauchten, mitschleppen. U- Bahn fahren ist cool und echt idiotensicher. Dann beim Potsdamer Platz raus,… und voll im Regen gestanden. Zum Glück waren es nur noch ein paar hundert Meter bis zur Leipziger Str. 3, wo der Bundesrat steht. Das war natürlich was, vor dem, bzw. im alten Herrenhaus der Preußen zu stehen, gerade für so einen vom Dorf. Als wir zum Haupteingang hereinkamen, standen wir in einer wirklich prachtvollen Eingangshalle, durch die auch berühmte politische Persönlichkeiten wandern, wenn sich ca. 12 mal im Jahr zu einer Tagung treffen. Die sehr elegante und noble Ausstattung zog sich durch alle Räume, die wir sehen konnten durch. Da können die Meinungen über den Zweck solcher Nobles weit auseinander gehen. Auch wenn man hört, dass dieses Haus für rund 200000000 Millionen renoviert wurde.

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Eigentlich war noch ein Rollenspiel geplant, indem wir Schüler in die Rollen der Ländervertreter schlüpfen sollten und selber einen Gesetzesentwurf hervorzubringen suchten. Aber das wurde uns untersagt, weil wohl einige Leutchen aus anderen Gruppen meinten sich auf den schönen mit Leder bezogenen Tischen verewigen zu müssen. Eine wirklich gute Idee und vor allem so allgemein nützlich. Und selbstverständlich verstehen wir auch den Bundesrat, der bei Bau- und Einrichtungskosten von 200000000 Millionen natürlich nicht über solch eine Ausnahme hinweg schauen kann und dann beschließt einfach keine Jugendlichen mehr in politische Rollen hüpfen zu lassen. Mit solchen Mitteln erreicht man vor allem das, dass Jugendliche sich immer mehr für Politik interessieren, lieber Bundesrat, du Glückspilz.
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Nach der Führung sind wir zur Jugendherberge am Wannsee gefahren.

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Ziemlich großes Ding und auch relativ neu. Nicht zu vergessen: in der Hausordnung des Herberge wurde auf strengtes Alkoholverbot hingewiesen. Liebe Jugendherbergsleute, was ist bitte schön…Alkohol?

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Zum Glück hatten wir ein Lexikon zum Nachschlagen dabei, sonst hätten wir voll auf dem Schlauch gestanden. Nach dem Abendbrot und nachdem wir die Betten bezogen hatten, konnten noch einmal die in die Stadt, die wollten. Wieder mit der S- Bahn in die Innenstadt, war um 23.00 Uhr Treffpunkt am Bahnhof Zoo. Aber keine Angst, es ist alles ohne grobe Zwischenfälle verlaufen. Hier und da mal einer, der keine Wohnung hat, oder wieder einer, der gerne an der Flasche hängt. Berlin bei Nacht, als im Dunkeln ist wirklich sehenswert, fast noch schöner als am Tag. 23.30 Uhr waren wir wieder an der Jugendherberge. Und legten uns selbstverständlich gleich schlafen. Gute Nacht.
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Frühstück gab es so gegen 7.30 Uhr, weil wir ja natürlich noch was vom Tag haben wollten.Von der Herberge aus fuhren wir nun wieder zu Potsdamer Platz, von dem wir dann zur Gedenkstätte des Widerstandes liefen. Langsam machten sich auch schon unsere Beine und Schultern bemerkbar. Schon den Gedanken, im Zug zu sitzen, im Hinterkopf, erfuhren wir, dass die Aufstellung auf einer Fläche von 4000m² stattfindet. Wunderbar.

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In zwei Gruppen wurden wir durch ein paar Zimmer mit wichtigen Wideständlern geführt. Bei der Fläche der Ausstellung, denkt man vielleicht, dass es viel Widerstand gegeben hätte. Falsch. Im Verhältnis gesehen war der Widerstand echt winzig. Gerade deshalb musste vielleicht jeder kleinste festgehalten werden. Nach knapp 2 Stunden waren wir dann fertig und um einiges Wissen reicher. Bevor der Zug uns wieder nach Gerstungen brachte hatten wir noch eine knappe Stunde am Potsdamer Platz. So gegen 15.00 Uhr ging es heim.

Flo, aus der Schülerzeitung