Griechenland 2001: Reise-Tagebuch einer Studienfahrt

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1.Hinfahrt Gerstungen – Patras

Sonntag, 20.05.2001
Nachdem wir in den letzten Monaten nun immer Mittwochs in der neunten und zehnten Stunde zusätzlich die Schulbank gedrückt und viel über Griechenland erfahren hatten, wird es jetzt ernst. Um 17:00 Uhr deutscher Zeit soll der Bus am Gymnasium Gerstungen abfahren, und schnell ist die Straße vor der Schule von Menschen, Autos und natürlich jeder Menge Gepäck gesäumt. Koffer, Taschen, Rucksäcke, Kühlboxen – der Bus ist voll beladen. Beim Abschied fließt so manche Träne. Noch mal winken – und ab geht’s im modernsten Reisebus der Reisegesellschaft Herwig. Erstes Reiseziel: Venedig.Wir fahren auf den deutschen Autobahnen, begleitet von Musik, Richtung Süden. Nach dem Busfahrerwechsel geht es nun mit Christian Herwig (jr.) weiter durch österreich. Auch Actionfilme halten uns nicht vom schlafen ab.

Montag, 21.05.2001
„Guten Morgen, willkommen in Italien,“ tönt es aus den Lautsprechern. Die Nacht im Bus ist gut überstanden, und Italien hält so manches Neues für uns bereit. So zum Beispiel den Rastplatz für die Morgentoilette. Der Geruch, die Art der WCs, die Sauberkeit,… lassen, vorsichtig ausgedrückt, etwas zu wünschen übrig.Im vermeintlich sonnigen Venedig angekommen, erwartet uns gleich die nächste tolle überraschung: Dauerregen! Aber unsere schlechte Laune wird weitgehend durch „Bodo Bach“ bekämpft. Nach der Fahrt durch die Kanäle Venedigs stehen wir nun auf dem zwar nassen, aber trotzdem von Tauben eingenommenem Markusplatz. Die Stadt der Liebe??? – davon haben wir nicht wirklich viel gemerkt.Während der Fahrt zur Fähre wird unser zum Glück trockener Bus zu einer großen Wäscheleine umfunktioniert – feuchte Kleidungsstücke den ganzen Gang entlang.Nass geht es auch auf der Fähre weiter. Wir betreten sie um ca. 17:00 Uhr. Um 19:00 Uhr legen wir ab. Das heißt (Uhren eine Stunde zurückstellen) 18:00 Uhr griechischer Zeit. Das Deck, auf dem wir schlafen sollen, ist von Regenwasser überströmt. Trotzdem packen wir erstmal alle unsere Schlafsäcke und Luftmatratzen aus, die wir (unsere Freude war groß) später am Abend in den Innenraum des Schiffes transportieren dürfen, ohne weggeschickt zu werden. Dort ist es wärmer, weicher, weitgehend windstill und vor allem trockener. Doch es gibt einen Nachteil: die stickige Luft. Deshalb schlafen auch zwei harte Jungs trotz Nässe im Freien: Herr Krause und André K.. Und da die nächste Nacht trocken und mild ist, leisten viele von uns in der zweiten Fährnacht den beiden Gesellschaft.Nachdem die ersten Handys schon nach der Grenze zu österreich nicht mehr funktionierten, verlieren nun auch die letzten ihren Empfang – für manche von uns eine Qual.Das Schiff „Erotokritos“ von den griechischen „Minoan Lines“ ist bestens ausgestattet: Bar, Restaurant, Shop und sogar ein kleiner Swimmingpool. Wir sind wirklich froh, dass sich der Seegang in Grenzen hält, so dass niemand seekrank wird, denn Kranke haben wir schon genug.

Dienstag, 22.05.2001
Eine Seefahrt, die ist lustig… aber man ist auch glücklich, wenn man nach zwei Nächten und einem Tag wieder festen Boden unter den Füßen hat. Noch glücklicher ist man, wenn es sogar griechischer Boden ist – Patras. Nachdem auch der Bus die Fähre heil verlassen hat, können wir nun nach Olympia, unserer ersten Station aufbrechen. Nach Regen, Regen und Regen stehen wir jetzt im Stadion von Olympia – die Sonne brennt. „Bitte an der Startlinie antreten!“ ruft uns Herr Krause entgegen, der schon zum anderen Ende des Stadions gesprintet ist, um die besten Schnappschüsse zu bekommen. Wir treten zum Teil widerwillig an, und (nach einem Fehlstart!!!) ist B. Maschwitz der strahlende Sieger. Nachdem wir uns die Zeusstatue (übrigens eines der antiken Weltwunder!) in Gedanken vorstellen durften, freuen sich jetzt alle auf das olympische Museum. (Was???) Ja, denn dort ist es angenehm kühl!! Die Fahrt nach Bassai ist, trotz der vielen Serpentinen problemlos verlaufen. Bassai ist ein Tempel mitten in der wunderschönen Landschaft Arkadiens. Doch man könnte denken, Christo (der Mann, der den Reichstag verhüllt hat) war hier zu Besuch. Denn der Tempel ist von einem großen weißen Zelt umhüllt (siehe Titelseite).

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