Nicht eine Woche wie jede andere
Ein Gewusel herrscht im Atrium des Gymnasiums. Jeder ist aufgeregt. Welcher Holländer gehört zu welchem Deutschen? Nach der Namensnennung freuen sich alle Paare auf eine wunderschöne Woche. Für das Wochenende hat jeder deutsche Schüler etwas geplant und besonders das Schlittenfahren, eine der vielen kreativen Ideen, gefällt unseren Gästen sehr gut, denn in Holland haben sie leider nicht die Voraussetzungen dafür.
Montagvormittag. Aufgeteilt in zwei Gruppen werden wir in Geschichte und Geografie unterrichtet, anschließend üben wir in Musik mit Frau Korngiebel Lieder und von Herrn Krause bekommen wir einen kleinen Einblick in die Welt des Theaters. Schon in den Bussen sind alle sehr gespannt auf das so genannte „Snowtubing“, wobei man mit einem kleinen Reifen eine mit glattem Schnee bedeckte Bahn hinunter fährt. Vor diesem nervenaufreibenden Ereignis gucken wir uns allerdings noch die vom Nebel umgebene Sprungschanze und das Biathlon-Stadion in Oberhof an. Nach ein wenig Freizeit machen wir uns dann auf den Rückweg zur Schule und gestalten unsere Abende sehr individuell.
Bewegende Bilder und Erzählungen erwarten uns am Dienstag im Konzentrationslager Buchenwald, wo die deutschen Schüler von Herrn Gebhardt geführt werden. Anschließend freuen sich besonders die Mädels aus Holland auf eine Shopping-Tour in Weimar. Auch an diesem Abend sind wieder die Kreativität und die Individualität der Schüler gefragt. Viele nutzen diese Zeit in der Pizzeria in Gerstungen und im Anschluss daran in einer Kneipe mit Namen „Kunterbunt“.
Am Mittwoch geht es mit viel Elan in das Erlebnisbergwerk Merkers, wo alle sehr viel Spaß haben und beeindruckt sind.
Die Kristallgrotte ist eins der vielen Highlights, die wir dort erleben dürfen. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Schule führen wir unser relativ straffes Programm in Erfurt fort, wo wir nach ein wenig Freizeit eine „Romantische Nachtwanderung“ mit einem Stadtführer durch Erfurt machen.
Auf der Wartburg beginnt der Donnerstag mit einer Führung, wobei die Heizungen, die in wenigen Räumen vorkommen, sehr beliebt sind. Es folgt wieder ein kleiner Stadtaufenthalt und als nächster Programmpunkt ist das Bachhaus geplant. Mit einem Fragebogen der Lehrer macht sich nun jeder deutscher Schüler mit seinem Holländer auf die Suche nach Antworten. In Folge darauf gibt uns ein netter Mann einen Einblick in das Leben von Bach. Den Nachmittag gestalten wir verschieden und am Abend trifft sich abermals ein Teil der Austauschschüler in der „Stammkneipe“.
Der Freitag wird genutzt um ein Resumee der Woche in Collagen, Berichten, Zeitstrahlen und einer Powerpoint -Präsentation festzuhalten und sonstige Vorbereitungen für den kommenden Abend zu treffen.
Und dieser ist ein sehr gelungener Abschluss dieser Woche. Mit mehr oder weniger gut durchorganisiertem Programm und leckerem Essen wird die Woche abgerundet und von den Eltern mit intensiven Gesprächen, viel Lachen und netten Bekanntschaften sowie von den Schülern mit viel Spaß bei Tanz, Lachen und Albernheiten beendet.
Ein weniger schönes Erlebnis folgt dann am nächsten Morgen, an dem es Abschied nehmen heißt. Mit vielen Tränen stehen die deutschen Schüler vor der Schule und winken dem Bus nach, bis er nicht mehr zu sehen ist.
Die Freude auf den Hollandaufenthalt ist sehr groß, bei jedem von uns.
An dieser Stelle noch ein Danke an Frau Schmelzer, die das Ganze organisiert und sich sichtlich um eine schöne Woche bemüht hat, was ihr durchaus auch gelungen ist.
Lisa Krutzinna