TLZ 5.3.2008 Technik, die begeistert

DREI MELANCHTON-GYMNASIASTEN GEWINNEN REGIONALAUSSCHEID „JUGEND FORSCHT“

Von Jensen Zlotowicz Eisenach/Gerstungen. (ep)
Dass Florian Bick (18), Steffen Wittich (18), Tim Gilga(18) und Thomas Müller (17) mit ihrer Seminarfacharbeit etwas Beachtliches geleistet haben, bekamen sie auch gestern beim
5. Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Eisenach von der Jury bestätigt.

Das Trio des Gerstunger Melachthon-Gymnasiums wurde mit seiner „Entwicklung und Konstruktion
einer computergesteuerten Orthese zur Schlaganfalltherapie“ Regionalsieger in der Kategorie Technik.
Zudem erhielten die drei den Sonderpreis des Verbandes der Deutschen Ingenieure.
Es war ein Sience-Fiction-Buch über einen mechanisch aufgerüsteten Soldaten,
der die drei in der elften Klasse zum Thema Neuroprotetik inspiriert hatte, erzählt Thomas Müller.
Das Kernstück ihrer Seminarfacharbeit überzeugte die Jury: ein Gerät, das Steuersignale aus dem Hirn, etwa von einem halbseitig gelähmten Schlaganfallpatienten, aufnimmt, umwandelt und über eine Zahnstangen-Mechanik Fingermanschetten steuert, die die Greifbewegung der Hand auslösen.

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Thomas Müller, Florian Bick und Steffen Wittich (v.r.) Regionalsieger in der Kategoeir Technik bei „Jugend forscht“.                                                                                                        Fotos: zz

Diese Therapieform sei effektiverals herkömmliche Methoden. Mit der Uni Tübingen hat das Melachthon-Trio für dieses Projekt zusammengearbeitet. (Tim Gilga musste zu Hause bleiben, weil nur 3 Teilnehmer an dem Wettbewerb teilnehmen durften – Schade!)
Die Bauteile für die computergesteuerte Orthese waren nicht billig. Deshalb mussten Bick, Wittich, Gilga und Müller Geld auftreiben. „Wir haben etwa 25 Spenden-Emails verschickt“, erzählt Steffen Wittich. Im Ergebnis flossen je 2000 Euro von einem Prothesenhersteller aus Duderstadt und 2000 Euro von Bosch in Eisenach.
Insgesamt 96 Teilnehmer und 42 Projekte zählten die Organisatoren der Stiftung „Jugend forscht“ zum Regionalausscheid (inklusive „Schüler experimentieren“). Die fünf Regionalsieger haben sich für das Landestinale am 12./13. März in Jena qualifiziert.   Den   Sonderpreis   des Kultusministers verdienten sich Elisabeth Meincke, Sarah Herz, Maximilian Dell und | Cornelius Eichhorn vom Elisabeth-Gymnasium Eisenach für ihr Projekt „Israel – Palestina, ein immerwährender Konflikt“. Dass diese .Thematik so spannend wie scheinbar ausweglos ist, wurde dem Quartett bei der Recherche deutlich. Sie haben den Konflikt historisch untersucht. Dabei sei die anfangs manifestierte Pro Israel-Einstellung etwas gebröckelt, erzählt Elisabeth Meincke. Das Gruppenfazit: „In diesem Konflikt kann nur die USA als Vermittler etwas bewirken.“
Das Elisabeth-Gymnasium hatte * mehrere „Eisen im Feuer. Das Albert-Schweitzer-Gymnasium war mit Einzelkämpfer Lukas Petrich vertreten.