Der voraussichtlich letzte Streich … Skilager 2013

Skilager13_1 Nach 6 ereignisreichen Tagen in Südtirol kehrten 50 Schüler der 7. Klassen des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums Gerstungen, deren Begleiter sowie 11 Schüler der Wartburgschule Eisenach glücklich, zufrieden und vor allem ohne Verletzungen aus dem Skilager zurück. „ Hurra – wir können Skifahren“, war wohl der einstimmige Tenor der teilnehmenden Schülerschar, die sich 4 Tage mit schwerer Ausrüstung auf dem Skihang „quälte“. Bei bestem Wetter, sehr guten Schneebedingungen und prima Stimmung ging es 4 Tage lang von früh bis zum späten Nachmittag auf die unterschiedlichen Skihänge. Hier lernten die Kinder in verschiedenen Leistungsgruppen, die allabendlich verändert wurden, die einzelnen Technikbestandteile des Skifahrens im alpinen Bereich. Dabei blieben natürlich kleinere Stürze und Blessuren nicht aus. In der Unterkunft „Zummmüllerhof“ konnten alle Schüler und Begleiter im angenehmen Ambiente und bei bestem Essen neue Kräfte sammeln.

Dass das Skilager überhaupt stattfand, war nicht selbstverständlich. Nach langwierigen Diskussionen, Verwirrungen und Auseinandersetzungen gelang es den Lehrern und Schulleitern der beiden Schulen, die ausstehenden Genehmigungen für dieses Jahr noch einmal zu bekommen. Das Skilager hat in GerstungenSkilager13_2 Tradition – immerhin schon 12 Jahre fahren Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen zum „Lernen am anderen Ort“ in das sportlich orientierte Skilager, anfangs nach Österreich, seit einigen Jahren auf Grund der besseren Bedingungen auf den Skihängen nach Südtirol . Für eine Woche können die Kinder neben ihrer sportlichen Ausbildung auch im zwischenmenschlichen Bereich Erfahrungen sammeln, die nur wertschätzen kann, wer selber schon einmal über einen längeren Zeitraum mit einer Kindergruppe unterwegs war. Eine neue gesetzliche Regelung wird diese Lernform wohl in Zukunft stark einschränken, wenn nicht sogar unmöglich machen. Bisher gängige Praxis war, dass Lehrer, die aus schulischen Gründen eine Reise antraten (Klassen- bzw. Studienfahrten, Wandertage usw.), diese selbst zu finanzieren hatten. Neue gesetzliche Regelungen allerding verlangen eine Beteiligung der Arbeitgeber (Kultusministerien der Länder) an den Kosten. Da diese Gelder momentan und wahrscheinlich auch in naher Zukunft nicht bereitgestellt werden können (hat Bildung nicht oberste Priorität?), werden die nötigen Genehmigungen von den Schulämtern und Ministerien nicht mehr erteilt. Vielleicht ist das „Lernen am anderen Ort“ ja nun doch nicht mehr so wichtig bzw. gut für unsere Kinder… Vielleicht könnte ein Skilager auch durch ein Rollenspiel ersetzt werden? Das Philipp-Melanchthon-Gymnasium hat in den vergangen Jahren dieses Skilager nur durchführen können, weil den Lehrern und Referendarinnen engagierte zuverlässige Eltern zu Seite standen, die einen Teil des Jahresurlaubs opferten, um die Kinder am Skihang den Schneepflug, Grundschwünge, das Liftfahren und anderes zu lehren. Bildung und Erziehung aber funktionieren nicht im Selbstlauf und es gibt sie nicht zum Nulltarif! In diesem Jahr ist alles noch einmal gut gegangen. Die schon vor 9 Monaten angemeldete Fahrt musste nicht storniert werden, die verantwortlichen Lehrer mussten keine Haftung übernehmen. Dass dies jedoch auch in den nächsten Jahren so glatt laufen wird, ist nicht gewiss und das Risiko, auf Reise- und Stornokosten sitzen zu bleiben, nur weil eine Behörde ausstehende Entscheidungen nicht treffen will oder kann, ist uns zu hoch. Unser Fazit: Es war ein wunderschönes Skilager – aber wahrscheinlich auch unser letztes!

Pskilager13_3S: Herzlich bedanken möchten wir uns beim Reiseunternehmen Beck´s Tourist, welches uns seit Jahren bei der Durchführung und Planung unterstützt, bei Christian Möller, der uns seit vielen Jahren mit seinem Superreisebus sicher ans Ziel gebracht hat, bei unseren Referendarinnen Christin Hübner und Annette Richter, die trotz des Ausbildungsstresses alles mitgetragen haben, bei unseren begleitenden Eltern Herrn Pfaff, Herrn Pöbel, Herrn Schade und Herrn Margraf , bei unseren langjährigen und zuverlässigen Begleitern Herr Biehl und Herr Freytag, natürlich bei unserem Schulleiter, Herr Taubert, der sich stark für die Genehmigung einsetzte und bei der Organisatorin, Frau Ullrich, die leider nicht am Lager teilnehmen konnte, dieses aber perfekt organisierte.

Jörg Fuchs

Gerstungen, 03.02.2012